Zwei Städte in Deutschland gelten als Metropolen für Homosexuelle.
Der freundschaftliche Wettkampf zwischen Berlin und Köln als Homosexuellenmetropole ist legendär, auch wenn kaum jemand von Wettkampf reden würde. Je nach dem, was gesucht wird, gilt: Berlin ist bunter, Köln gemütlicher. „Es gibt nicht nur eine schwule Party, sondern zehn“, sagt Markus Ulrich vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg. Die Infrastruktur sei in Berlin besser, die kritische Masse größer. Auch politisch könne in der Hauptstadt mehr bewegt werden.
Im Rheinland hingegen ist die Atmosphäre lauschiger. So meint etwa der Schwulenaktivist Ali Utlu: „Köln ist herzlich, Berlin eiskalt.“ Zudem sei die Berliner Szene „drogenverseucht“. Allein aufgrund der überschaubaren Größe Kölns sei die Akzeptanz in der Bevölkerung höher, da Homosexuelle einfach sichtbarer sind. Und nicht zu vergessen das Rheinische Gesetz: „Jeder Jeck ist anders“ – das gilt ja nicht nur in der Karnevalszeit. duö
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.05.2015)