Das Hoffen auf ein Team mit Thiem

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Daviscup-Kapitän Stefan Koubek nominierte seinen Sechs-Mann-Kader für den Länderkampf gegen die Niederlande. Auch Dominic Thiem scheint darin auf – vorerst. Rafael Nadal siegt mühelos, Paris wartet auf den Thriller.

Stefan Koubek sieht während seiner Dienstreise in Paris nicht nur Landsleuten auf Schläger und Beine, er hat in Roland Garros am Dienstagmittag auch Robin Haase studiert. Der 28-Jährige ist nämlich ein möglicher Gegner der Österreicher im Daviscup-Duell mit den Niederlanden in Kitzbühel (17. bis 19. Juli).

Selbstvertrauen tankte Haase bei den French Open jedenfalls keines, er unterlag Marin Čilić glatt in drei Sätzen. Doch unabhängig davon sagt Koubek, seit wenigen Monaten erst ÖTV-Kapitän: „Wir sind gut aufgestellt, brauchen uns nicht zu verstecken.“ Für den bevorstehenden Länderkampf nominierte der ehemalige Weltranglisten-20. ein sechsköpfiges Team bestehend aus Andreas Haider-Maurer, Jürgen und Gerald Melzer, Alexander Peya, Sparringpartner Dennis Novak und – Dominic Thiem. An der Einladung für den 21-Jährigen ist es in der Vergangenheit noch nie gescheitert, vielmehr an dessen Zustimmung, spielen zu wollen.

Koubek führt auf der Anlage von Roland Garros Gespräche, er versucht zwischen dem einflussreichen Thiem-Coach Günter Bresnik und dem ÖTV zu vermitteln, wenngleich ihm letztlich die Hände gebunden sind. „Ich finde es schade, dass diese Diskussion auf dem Rücken des Spielers ausgetragen wird. Der Daviscup hat mit der Südstadt doch nichts zu tun.“

Koubek hat Hoffnung auf eine Lösung im Sinn des heimischen Tennissports, er appelliert an Österreichs Nummer eins: „Ich wurde nach dem Sieg gegen Schweden in Pörtschach von meinen Mitspielern auf Händen getragen, das habe ich nie vergessen. Nirgendwo sonst ist das Wir-Gefühl stärker als beim Daviscup.“ Ziel müsse es sein, mit zwei weiteren Siegen in die Weltgruppe der besten 16Nationen zurückzukehren. „Die Mannschaft dazu hätten wir.“

Das Endspiel im Viertelfinale

Der Spanier Rafael Nadal hat seine Auftakthürde bei den French Open jedenfalls souverän gemeistert. Der neunmalige Champion gewann gegen den Franzosen Quentin Halys ungefährdet mit 6:3, 6:3, 6:4.

Nadal ist nach einer bislang mäßigen Sandplatz-Saison in diesem Jahr in der französischen Hauptstadt nur an Nummer sechs gesetzt. Das bescherte ihm bereits im Viertelfinale die womöglich schwerste Prüfung: das Duell mit Topfavorit Novak Djoković.

FRENCH OPEN ERGEBNISSE

Herren, 1. Runde: Nadal (ESP-6) – Halys (FRA) 6:3, 6:3, 6:4, Ferrer (ESP-7) – Lacko (SVK) 6:1, 6:3, 6:1, Čilić (CRO-9) – Haase (NED) 6:2, 6:4, 6:2, Mayer (ARG-23) – Veselý (CZE) 3:6, 7:6, 6:3, 5:7, 6:2, Sousa (POR) – Pospisil (CAN) 6:3, 7:6, 6:1, Anderson (RSA-15) – Smyczek (USA) 6:4, 6:4, 6:2, Chardy (FRA)– Berrer (GER) 4:6, 6:3, 6:4, 6:4.

Doppel, 1. Runde: Andújar/Marach (ESP/AUT) – Pavić/Venus (CRO/NZL) 6:2,6:4, Johnson/Querrey (USA)– Kližan/Oswald (SVK/AUT) 2:6, 7:6, 6:2.

Damen, 1. Runde: Wozniacki (DEN-5) – Knapp (ITA) 6:3, 6:0, Dijas (KAZ-32) – Pfizenmaier (GER) 6:4, 6:1, Görges (GER) – Vandeweghe (USA) 6:2, 5:7, 6:1, Espinosa (ESP) – Parmentier (FRA) 6:4, 6:3, Kvitová (CZE-4) – Eraković (NZL) 6:4, 3:6, 6:4.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2015)

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