Zum Ausschluss der Salzburger FPÖ-Spitze ein kleines Quiz für innenpolitisch Interessierte:
1.) Gibt es einen ehemaligen FPÖ-Chef, der nicht aus seiner Partei ausgeschlossen wurde (oder dem eigenen Ausschluss durch Austritt zuvorgekommen ist)?
a) Ja
b) Nein
c) Herbert Haupt und Heinz-Christian Strache
d) Ist im Post-Knittelfeld-Chaos nicht mehr so genau nachvollziehbar.
2.) Welcher der folgenden prominenten FPÖ-Politiker wurde nicht aus der FPÖ ausgeschlossen?
a) Walter Meischberger;
b) Jörg Haider
c) Peter Westenthaler
d) Hilmar Kabas;
e) Andreas Mölzer
3.) Wofür hat Jörg Haider Susanne Riess-Passer vorgesehen?
a) für den Vizekanzlerposten;
b) für den Parteiausschluss;
c) zuerst für das eine, dann für das andere
4) Aus welcher Partei wurde Ewald Stadler ausgeschlossen?
a) nur aus der FPÖ
b) nur aus dem BZÖ
c) aus beiden
5) Von wem stammt der Satz „Ich bin kein Freund von Ausschlüssen?“
a) Hilmar Kabas
b) Karl Schnell
c) Humpdump
Diese fünf Fragen sollen nur in Erinnerung rufen, dass neben der Antiausländerpolitik und der schlampigen Abgrenzung zum rechten Rand eine dritte Konstante die freiheitliche Politik seit 1986 prägt: der Parteiausschluss.
Zum Parteiausschluss freiheitlicher Prägung gehört, dass er selten vor Schiedsgerichten hält, oft widerrufen werden muss, häufig Parteigründungen auslöst, die dann auch gern in Bausch und Bogen ihre Mitglieder ausschließen. Und wieder aufnehmen.
Heinz-Christian Strache hat sich mit dem blauen Ururgestein Karl Schnell nun an einem Gegner abgearbeitet, den einst schon Jörg Haider aus der Partei ausgeschlossen hat.
Ausgeschlossen? Eben nicht.
E-Mails:florian.asamer@diepresse.com
(Lösungen: 1 a, c und d; 2 d; 3 c; 4 b; 5 c.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2015)