SPÖ wirft ÖVP "üble Anti-Burgenland-Kampagne" vor

ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel
ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel Die Presse
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Seit der Vorwoche seien sich einige nicht mehr sicher, ob es gut war, dass das Burgenland zu Österreich kam, sagt VP-Generalsekretär Blümel. Die SPÖ ortet eine "Kampagne übelster Sorte“.

ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel sorgt bei der SPÖ Burgenland für Aufregung. Wie die „Bezirksblätter“ berichten, kommentierte Blümel bei der 70-Jahr-Feier der Tiroler Volkspartei die aktuellen politischen Entwicklungen im östlichsten Bundesland – konkret die rot-blaue Koalition – so: „1918 ist Südtirol zu Italien und das Burgenland zu Österreich gekommen. Dass das eine keine gute Idee war, wissen wir seit langem. Beim anderen sind sich seit letzter Woche einige auch nicht mehr so sicher."

Die Jubiläumsfeier fand am Freitag statt. Rund 500 Gäste hatten sich dafür im Kufsteiner Stadtsaal eingefunden.

Hergovich: "ÖVP zeigt wahres Gesicht"

Burgenlands designierter SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich reagierte verärgert auf den Sager. „Die ÖVP zeigt nach der Bildung einer neuen Regierungskoalition im Burgenland ihr wahres Gesicht“, erklärte er. Die Volkspartei versteige sich aus rein parteipolitischen Gründen "zu einer Anti-Burgenland-Kampagne der übelsten Sorte.“ Die ÖVP konterte, es habe sich um eine satirische Bemerkung gehandelt.

Als "deutliches Zeichen für den Machtrausch der Mitterlehner-ÖVP" wertete der noch SPÖ-Bundesgeschäftsführer und künftige burgenländische Landesrat Norbert Darabos die Aussagen von Blümel. Diese seien "politisch letztklassig" und eine Beleidigung aller Burgenländer. Darabis forderte daher eine umgehende Entschuldigung.

Blümel: SPÖ versucht abzulenken

Blümel kritisierte Mittwochmittag die "künstliche Aufregung um eine satirische Aussage". Die Nervosität in der SPÖ Burgenland "wegen der massiven Kritik gegen die rot-blaue Koalition ist offensichtlich noch deutlich größer als gedacht", so der ÖVP-Generalsekretär in einer Aussendung. Als "sehr bezeichnend" nennt es Blümel, dass die SPÖ auf solche durchschaubaren Manöver setzt, "um von den zahlreichen Parteiaustritten und Querelen abzulenken und um die internen Probleme auf andere zu projizieren.

>>> Bericht der „Bezirksblätter“

(Red.)

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