Davis Cup: Gegen die Niederlande auf verlorenem Posten

TENNIS DAVIS CUP AUT - NED: THIEM - HAASE
TENNIS DAVIS CUP AUT - NED: THIEM - HAASE(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Österreich unterlag beim Duell um den Aufstieg in die Weltgruppe und bleibt somit auch 2016 zweitklassig. Thiem verlor dabei beide Einzel und übte Selbstkritik: „Enttäuschend, ich war einfach nicht gut genug.“

Kitzbühel. Jede Niederlage hat einen bitteren Beigeschmack, doch mitunter schmerzt sie doppelt, weil der Gegner keineswegs überlegen war oder die besseren Starspieler aufgestellt hat. Dieser Erkenntnis muss sich Österreichs Daviscup-Team stellen, der erhoffte Heimsieg über die Niederlande wurde glatt vergeben. Die Oranje siegten mit 3:1, das entscheidende Einzel verlor Dominic Thiem gegen Robin Haase mit 4:6, 6:7(4), 3:6. Das letzte Einzel war somit bedeutungslos.

Für die von Stefan Koubek betreute ÖTV-Equipe ist es eine große Enttäuschung. Anstelle des angestrebten Wiederaufstiegs in die Top 16 der Welt bleibt Österreich weiterhin zweitklassig und spielt auch 2016 in der Europa-Afrika-Zone I.

Thiem schien ratlos. Er war gegen Haase machtlos, und obgleich mancher Return Eindruck machte, lief der Niederösterreicher oft ins Leere oder leistete sich zu viele Fehler. „Ich weiß nicht, was los war“, suchte der 21-Jährige nach Erklärungen. „Im Training bin ich immer locker, manchmal macht es im Match bei mir zu. Ich war spielerisch nicht gut genug, das ist enttäuschend. Ich sollte das Zeug haben, den Gegner zu Fehlern zu zwingen.“ Damit hält er bei vier Spielen und vier Niederlagen, eine Statistik, die er korrigieren wolle – auch in der Zweitklassigkeit.

Captain Stefan Koubek beklagte das fehlende Selbstvertrauen, nicht nur bei Thiem, sondern bei allen Spielern. Die Saison sei gelaufen, „schade“, sagt der Kärntner, der sich „freilich mehr erwartet hat“. Das Team wolle er (personell) halten, es werde sich aber zeigen, wer im Herbst dabei sein werde. „Sofern es keine Differenzen gibt“, sagt Koubek, „will ich als Captain auch weitermachen.“

Jubel der Australier

Wie man große Siege im Daviscup feiert, haben die Australier vorgezeigt. Sie wählten als Austragungsort mit Darwin eine Metropole, in der sie und nicht der Gegner lautstark angefeuert wurden. Lleyton Hewitt nützte diesen Heimvorteil, der 34-Jährige sorgte mit 7:6, 6:2, 6:3 gegen Alexander Nedowjessow für den entscheidenden Punkt beim 3:2-Sieg gegen Kasachstan. Damit drehten die Australier erstmals seit ihrem Finalsieg 1939 im Daviscup einen 0:2-Rückstand.

Australien ist mit 28Titeln nach den USA (32 Titel) die erfolgreichste Nation im seit 1900 ausgetragenen Teambewerb. Im Semifinale treffen sie auf den Sieger der Partie Großbritannien–Frankreich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2015)

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