Asyl: Häupl gegen Volksbefragung zu Durchgriffsrecht

Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ)
Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ)APA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Wiens Bürgermeister hält einen Assistenzeinsatz zur Entlastung der Polizei für in Ordnung. Burgenlands Landeschef Niessl habe "einen Fehler gemacht".

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) setzt beim geplanten Durchgriffsrecht des Bundes bei der Quartierschaffung für Flüchtlinge auf Kommunikation mit den Gemeinden. Eine Volksbefragung dazu, wie sie der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) in seinem Bundesland andenkt, lehnt er ab. Ein etwaiger Assistenzeinsatz des Bundesheeres wiederum dürfe lediglich unterstützen, forderte Häupl auf Ö1.

Der Bürgermeister hält einen Assistenzeinsatz zur Entlastung der Polizei für in Ordnung, so lange es sich nur um Tätigkeiten wie etwa den Transport oder Unterstützung bei medizinischen Hilfsleistungen handelt: "Da habe ich nichts dagegen." Sollte es jedoch um Sicherheitsaufgaben gehen, brauche es eine ernsthafte Diskussion, würden doch etwa Grenzkontrollen EU-Recht verletzen.

"Niessl hat einen Fehler gemacht"

Eine im Burgenland angedachte Volksbefragung zum geplanten Durchgriffsrecht des Bundes bei der Schaffung von Flüchtlingsunterkünften lehnt Häupl ab. Niessl sei aus seiner Sicht "ein Sozialdemokrat, der halt jetzt den Fehler gemacht hat, in Regierungszusammenarbeit mit den Freiheitlichen zu gehen": "Ich hoffe, er wird nicht angesteckt." Grundsätzlich soll der Bund Gemeinderechte nicht aushebeln. Häupl zeigte sich im "Mittagsjournal" überzeugt, dass es Zustimmung seitens der Kommunen gibt, wenn man mit ihnen spricht. Mit "Befehlsdemokratie" hingegen werde man Probleme haben.

Die von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) empfohlenen Traglufthallen hält Häupl für "besser als Zelte", da sie etwa eine Unterteilung ermöglichen. Wirklich angemessen seien aber nur feste Unterkünfte, von denen es auch genug gebe.

>>> Häupl im Ö1-"Mittagsjournal"

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Zelte
Politik

Salzburg: Zelte für 300 Personen bei Schwarzenbergkaserne

Die Zelte sollen sukzessive bis Ende nächster Woche durch Container ersetzt werden.
Symbolbild: Container für Asylwerber
Politik

550 Asylwerber ziehen in Container

In den nächsten Tagen sollen Asylwerber in die vom Bund bereitgestellten Container ziehen. Aktuell befinden sich 1000 Personen in Zelten.
Symbolbild: Bundesheer Garde
Politik

Soldatenvertreter: Bundesheer ist keine Cateringfirma

Die Versorgung und der Transport von Asylwerbern sei kein Assistenzeinsatz und damit nicht Aufgabe von Soldaten, kritisiert die Offiziersgesellschaft. Das sei bestenfalls eine "Hilfsleistung im Rahmen der Ausbildung".
Traglufthallen für Asylwerber? Länder lehnen Vorschlag ab
Politik

Traglufthallen für Asylwerber? Länder lehnen Vorschlag ab

Ministerin Mikl-Leitner empfiehlt die Aufstellung von Traglufthallen. Aus Wien kommt eine klare Absage, auch die anderen Länder reagieren wenig begeistert.
PK 'ENDBERICHT ZUR REFORM DES GRUNDWEHRDIENSTS': BM KLUG / BM MIKL-LEITNER
Politik

Asyl: Bundesheer soll Polizei helfen

Das Innen- und Verteidigungsministerium beraten über einen Assistenzeinsatz der Truppe. Im Ernstfall muss die gesamte Bundesregierung zustimmen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.