Doping: Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Kohl

BERNHARD KOHL
BERNHARD KOHL(c) APA (Herbert Pfarrhofer)
  • Drucken

Neben Olympiasieger Hoffmann steht auch der gesperrte Radprofi im Verdacht, sich als Mittäter am Blutdoping beteiligt zu haben. Auch der Däne Michael Rasmussen befindet sich im Visier der zuständigen Staats-Anwältin.

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt nicht nur gegen Langlauf-Olympiasieger Christian Hoffmann nach § 22a Anti-Doping-Gesetz. Auch die mittlerweile des Dopings überführten und gesperrten Radprofis Bernhard Kohl und Michael Rasmussen (Dänemark) befinden sich nunmehr im Visier der zuständigen Staatsanwältin Nina Weinberger.

Die drei Sportler sollen sich am Ankauf einer Blutzentrifuge beteiligt haben, die die "Soko Doping" beim Sportmanager Stefan Matschiner - zu seinen Schützlingen zählten sowohl Kohl als auch Rasmussen - sicherstellen konnte. Der Verdacht, der sie nun ins Kriminal bringen könnte: Das Trio soll das Gerät nicht nur zum Eigengebrauch verwendet, sondern gegen Entgelt auch anderen Interessenten zur Verfügung gestellt haben. Das wäre nach heutiger Gesetzeslage gerichtlich strafbar, falls den Sportlern eine aktive Beteiligung an der "Weitergabe" der Maschine nachgewiesen werden kann.

"Wir ermitteln gegen alle, die sich am Kauf dieser Maschine beteiligt haben und damit möglicherweise als Mittäter am Blutdoping infrage kommen", bestätigte Gerhard Jarosch, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, am Montag auf Anfrage der APA- Austria Presse Agentur.

Der im Vorjahr positiv auf das EPO-Mittel Cera getestete Bernhard Kohl hatte Ende März zugegeben, 20.000 Euro für die Anschaffung der Zentrifuge bezahlt zu haben. Hoffmann und Rasmussen wären "Mitbesitzer" gewesen. Andere Sportler hätten "ebenfalls mitgezahlt", so Kohl damals auf einer Pressekonferenz.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

ARCHIVBILD CHRISTIAN HOFFMANN
Mehr Sport

Strafverfahren gegen Olympiasieger Hoffmann

Am Sonntag bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass gegen Christian Hoffmann ermittelt wird. Der Langlaufstar wehrt sich vehement gegen alle Vorwürfe und spricht von einer „Hetzkampagne“. Deshalb „freut“ er sich nun auf das Ermittlungs-Verfahren.
Spritzen, Schnee, verbotene…

Dopingfälle im Spitzensport

BESCHLAGNAHMTE BLUTZENTRIFUGE
Mehr Sport

Doping: Spur führt auch nach Italien

Ein italienischer Radprofi soll noch Ende September 2008 bei Matschiner gedopt haben. Der Anwalt des umstrittenen Managers dementiert.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.