Täglich 80.000 Infizierte

Jährlich 16 Millionen Spitalsinfektionen.

80.000 Patienten erkranken täglich in europäischen Krankenhäusern an nosokomialen Infektionen, so das European Centre for Disease Prevention and Control. Weltweit gibt es laut WHO pro Jahr 16 Millionen Patienten mit Spitalsinfektionen. „Daran sterben in Deutschland jährlich bis zu 40.000 Menschen“, heißt es in dem Buch „Grüne Antibiotika“ (Mankau Verlag).

Händedesinfektion seitens des Spitalspersonals ist die effektivste Maßnahme, Patienten vor Spitalskeimen zu schützen. So konnte im Universitätskrankenhaus Genf durch verbesserte Händehygiene die Übertragung von Krankenhauskeimen generell um 42 Prozent, die Übertragung von MRSA-Bakterien (Staphylokokkenart, die vorwiegend im Spital übertragen wird und gegen die die meisten Breitbandantibiotika nicht mehr wirken) sogar um 87 Prozent gesenkt werden.

Nosokomiale Infektionen verursachen auch Kosten, denn sie verlängern den Spitalsaufenthalt. „Das Krankenhaus gewinnt finanziell bei jenen Patienten am meisten, die zwei Tage nach der Operation wieder nach Hause gehen. Mit jedem Tag, den der Patient länger bleibt, verdient das Spital weniger“, so Thomas Koperna, Leiter der Unternehmensentwicklung Medizin und Pflege in der Kärntner Kabeg. Einer deutschen Studie zufolge verlängert eine nosokomiale Infektion die Verweildauer im Spital um durchschnittlich sieben Tage, die Behandlungskosten werden um 7000 Euro und mehr erhöht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.09.2015)

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