Beim Internet reden USA und China aneinander vorbei

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Internetspionage und Zensur überschatten das Treffen von Barack Obama und Xi Jinping in Washington.

Washington. Vor dem ersten Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Washington offenbaren sich die grundsätzlichen Unterschiede in der Frage, wie Datendiebstahl und Internetspionage zu behandeln sind. Beim Treffen einer chinesischen Regierungsdelegation mit Vertretern von US-Internetunternehmen in der Firmenzentrale von Microsoft nahe Seattle hätten Chinesen und Amerikaner fast durchwegs aneinander vorbeigeredet, berichteten Teilnehmer in einem Bericht von National Public Radio. „Es ist schön, die chinesische Regierung allerlei Dinge versprechen zu hören. Wir würden das allerdings gern durch Taten bestätigt sehen“, sagte der Chef der digitalen Immobilienplattform Zillow. US-Internetfirmen seien willkommen, müssten sich aber an „nationalen Realitäten“ orientieren, hatte Xi vor seiner Weiterreise in die US-Hauptstadt erklärt, wo er am Freitag Präsident Barack Obama treffen wird. Im Klartext bedeutet das, dass an der „Great Firewall“, mit der China die Verbreitung von für das Regime unliebsamer Information über das Internet behindert, nicht gerüttelt wird. Obama hatte vergangene Woche angekündigt, Sanktionen gegen chinesische Firmen vorzubereiten, die Industriespionage betreiben und Datendiebstahl begehen. Das wird voraussichtlich das Hauptthema seines Treffens mit Xi. (go)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.09.2015)

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