Die aufweckende Koller-Ansprache in Podgorica

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Kabinenpredigt des Schweizers brachte Alaba und Co. in Montenegro auf Kurs - Freude über praktisch fixierten EM-Topf zwei

Der Erfolgslauf der Fußball-Nationalmannschaft nimmt kein Ende. Das 3:2 am Freitag in der EM-Qualifikation in Podgorica gegen Montenegro bedeutete den siebenten Auswärtssieg en suite, den achten Pflichtspiel-Sieg in Folge und das zehnte Bewerbsmatch nacheinander ohne Niederlage. Außerdem wurde in den jüngsten 18 Länderspielen immer zumindest ein Tor erzielt.

Allerdings gerieten diese Serien gegen die Montenegriner in Gefahr - vor allem deshalb, weil David Alaba und Co. in der ersten Hälfte keine berauschende Leistung boten. "Da haben wir schlecht gespielt, hatten viele Abspiel- und Flüchtigkeitsfehler und haben defensiv und offensiv schlecht gearbeitet", erklärte Teamchef Marcel Koller.

Die durchwachsene Darbietung seiner Schützlinge in der ersten Hälfte führte der 54-Jährige auch darauf zurück, dass man das EM-Ticket und den Gruppensieg schon vor der Partie in der Tasche hatte. "Für mich war immer klar, dass ein paar Prozente wegfallen, wenn man so ein großes Ziel erreicht hat."

In der Pause fand der Schweizer dann offensichtlich die richtigen Worte. "Ich habe die Spieler gefragt, ob sie so weiterspielen wollen, ob es einen Grund gibt, warum wir auf einmal etwas anderes spielen als in der bisherigen Quali."

Koller verzichtete bei seiner Kabinenpredigt darauf, allzu sehr auf den Putz zu hauen. "Ich hätte laut werden oder den einen oder anderen zurechtweisen können. Aber ich bin ruhig und bestimmt geblieben, weil ich wusste, dass wir zwar nicht gut gespielt haben, aber auch nicht völlig von der Rolle waren."

Diese Vorgehensweise sollte sich bezahlt machen - nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die ÖFB-Kicker deutlich verbessert und ließen sich auch von umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen nicht aus der Bahn werfen. "Unser Auftritt in der zweiten Hälfte war genau das, was wir zeigen müssen. Wir können nicht mit 80 Prozent spielen, wir müssen immer 100 Prozent geben", betonte Koller.

Sein Wunsch ging nach dem Seitenwechsel in Erfüllung. "Man hat gespürt, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Mit einem Unentschieden waren wir nicht zufrieden. Und als es am Schluss hektisch geworden ist, haben wir immer die Ruhe bewahrt. Auch das spricht für diese Mannschaft", freute sich Koller.

Ebenfalls positiv bewertete der Teamchef die Tatsache, dass sich sein Team auch von einem erstmaligen Rückstand in der laufenden EM-Qualifikation nicht beirren ließ. "Das sind wichtige Erfahrungen, die wir später wieder hervorholen können", sagte der Teamchef.

Als Lohn für den großen Siegeswillen wird das ÖFB-Nationalteam bei der EM-Gruppenauslosung aus Topf zwei gezogen, sofern es im Heimspiel am Montag gegen Liechtenstein zu einem Sieg reicht. "Das ist wichtig und schon ein Vorteil, denn im zweiten Topf sind schon einige Kracher drin", sagte Koller. Nach derzeitigem Stand ist dadurch etwa Belgien als Gruppengegner ausgeschlossen.

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