Mindestens 43 Tote bei Busunglück in Frankreich

An aerial view of the site where a coach carrying members of an elderly people's club collided with a truck outside Puisseguin
An aerial view of the site where a coach carrying members of an elderly people's club collided with a truck outside PuisseguinREUTERS
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Der Bus prallte nahe Bordeaux gegen einen Lkw. Die meisten Passagiere verbrannten vermutlich bei lebendigem Leib.

Beim schwersten Busunglück in Frankreich seit 33 Jahren sind im Südwesten des Landes mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Ein Reisebus mit einer französischen Seniorengruppe prallte Freitag früh auf einer Landstraße östlich von Bordeaux frontal mit einem Holztransporter zusammen. Die Fahrzeuge fingen sofort Feuer und brannten komplett aus. Unter den Toten ist auch ein dreijähriges Kind.

Das Unglück ereignete sich auf der Landstraße 17 im bekannten Weinbaugebiet Saint-Emilion auf dem Gebiet der Gemeinde Puisseguin. Ersten Erkenntnissen zufolge verlor der Fahrer des unbeladenen Lastwagens offenbar die Kontrolle über sein Fahrzeug, wie Puisseguins Bürgermeister Xavier Sublett sagte. "Er hat sich quer auf die Straße gestellt, der Busfahrer konnte den Unfall nicht verhindern. Der Bus hat den Lastwagen gerammt." Die Straße sei in dem Gebiet "sehr kurvig".

41 Passagiere an Bord des Busses starben, die meisten verbrannten vermutlich bei lebendigem Leib. Auch der Lkw-Fahrer kam bei dem Unfall ums Leben. Später wurde neben ihm zudem die Leiche seines dreijährigen Sohnes gefunden, wie Gendarmerie-Vertreter Ghislain Rety sagte.

Busfahrer überlebte

Der Busfahrer überlebte den Aufprall leicht verletzt und konnte den Türöffnungsmechanismus betätigen, acht Menschen konnten sich so retten. Vier der überlebenden Passagiere wurden schwer verletzt, wie der Präfekt des Departements Gironde, Pierre Dartout, sagte. Zwei erlitten Schädelbrüche, zwei weitere schwere Verbrennungen. Die Schwerstverletzten wurden mit Hubschraubern in die Universitätsklinik von Bordeaux geflogen.

Der Bus war am früheren Morgen in der Ortschaft Petit-Palais-et-Cornemps zu einem Tagesausflug gestartet, an Bord befanden sich neben dem Busfahrer 48 Mitglieder einer Seniorengruppe. Der Unfall ereignete sich nur rund sieben Kilometer hinter dem Abfahrtsort, kurz vor 7.30 Uhr. Die Feuerwehr eilte mit rund 60 Einsatzkräften zur Unglücksstelle, auch die Polizei war mit einem Großaufgebot an Ort und Stelle.

Die 41 Leichname der Passagiere befanden sich am Freitagnachmittag immer noch im Bus, wie Feuerwehrvertreter Olivier Chavatte sagte. Die Identifizierung der Toten soll am Samstag beginnen. Die Behörden nahmen umgehend Ermittlungen zur Unfallursache auf.

Frankreichs Staatschef Francois Hollande sprach am Rande eines Griechenland-Besuchs von einer "furchtbaren Tragödie". Regierungschef Manuel Valls, Innenminister Bernard Cazeneuve und Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies reisten umgehend zur Unglücksstelle. Valls sprach dort von einem "furchtbaren Schock für Frankreich" und drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. "Frankreich und die Franzosen trauern." Die Nationalversammlung in Paris legte eine Schweigeminute ein.

Das Unglück von Puisseguin ist der tödlichste Straßenverkehrsunfall in Frankreich seit mehr als 30 Jahren. 1982 waren bei einem Busunglück im ostfranzösischen Beaune 53 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen 44 Kinder.

(APA/AFP)

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