Polizeieinheiten flohen aus einem Bezirk in der Provinz Helmand. Helmand und Kandahar sind Hochburgen der Extremisten und heftig umkämpft.
Nach dem zurückgeschlagenen Sturmangriff radikalislamischer Taliban auf den Flughafen von Kandahar mit mindestens 37 Todesopfern haben die Extremisten am Mittwoch in der Nachbarprovinz Helmand einen ganzen Distrikt unter ihre Kontrolle gebracht. "Nach drei Tagen heftiger Gefechte haben sich heute (...) unsere Sicherheitskräfte aus dem Khanishin-Distrikt zurückgezogen" sagte der Sprecher der Polizei, Said Mahmoud Ashna. 16 Polizisten seien gefallen, der lokale Polizeichef sei verwundet worden. Spezialtruppen seien auf dem Weg in die Region, um ihn zurückzuerobern.
Taliban-Kämpfer hatten in der Nacht auf Mittwoch den Flughafen von Kandahar in Südafghanistan angegriffen, die meisten Opfer waren Zivilisten und Flughafenbeamte, mindestens neun Angreifer fielen. Die Gegenstöße der Regierungstruppen hatten Erfolg, aber nach Angaben des Verteidigungsministeriums ging die Gewalt noch weiter, weil ein einzelner Taliban noch am Leben sei und sich zur Wehr setze.
Helmand und Kandahar sind Hochburgen der Extremisten und heftig umkämpft. Präsident Ashraf Ghani drängte bei einer Afghanistan-Konferenz in Pakistan "alle Talibangruppen, mit der afghanischen Regierung Friedensgespräche aufzunehmen."