Zwei Monate nach den Anschlägen in Paris öffnet die Bar "Le Carillon" wieder ihre Pforten. Die Konzerthalle Bataclan ist nach wie vor geschlossen.
Auf den Tag genau zwei Monate nach den Anschlägen von Paris hat "Le Carillon" (zu deutsch: der Glockenschlag) wieder ihre Türen für Gäste geöffnet. "Willkommen. Wir wollen gar nicht viel sagen. Wir werden weiterleben", begrüßte ein Mitglied des Personals am Mittwochnachmittag die ersten Gäste in der Bar im Pariser Osten. Statt vieler Worte servierte man den Gästen Champagner.
Das "Le Carillon" ist nach dem "Cafe Bonne Biere" und dem Restaurant "Comptoir Voltaire" die dritte attackierte Einrichtung, die nach den Anschlägen vom November wieder öffnet. Damals waren dort neun Menschen getötet worden. Insgesamt gab es bei der Attentatsserie am 13. November 130 Tote und mehrere hundert Verletzte.
Mittlerweile wurden die von Kugeln durchsiebten Fensterscheiben des "Le Carillon" ausgetauscht und die im Gedenken an die Opfer niedergelegten Blumen und Andenken ein wenig zur Seite geräumt, um den Zugang zu der Bar zu ermöglichen. Die nur wenige hundert Meter entfernte Konzerthalle Bataclan, wo damals 90 Menschen getötet worden waren, ist weiterhin geschlossen.
Ein Transparent soll an Anschläge erinnern
"Wir werden versuchen, das alles zu überwinden", sagte der Chef des "Le Carillon", Ali Amokhrane, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Vor dem Bistro erinnerte ein zehn Meter langes Transparent an die Opfer der Terroranschläge.
Bei der Attacke am 13. November waren vor dem "Le Carillon" und dem gegenüberliegenden Restaurant "Le Petit Cambodge" 15 Menschen getötet und zehn weitere schwer verletzt worden. Die drei Terrorkommandos schlugen an verschiedenen Orten in Paris und Saint-Denis zu.
"Es ist gut, dass die Leute wieder da sind", sagte der 73-jährige Amokhrane. Das ebenfalls zum Anschlagsziel gewordene "Bonne Biere" hatte bereits Anfang Dezember wieder geöffnet, andere betroffene Restaurant und Bars werden noch renoviert. Die Chefs des Musikclubs "Bataclan" hoffen bis Ende des Jahres auf eine Wiedereröffnung.
(APA/AFP/DPA)