Das Winterwetter hält bis zum Wochenende an. Dann soll auch eine Schneefront in Richtung Wien ziehen.
Wien. Fast schien es so, als würde es ihn nur noch in abgeschwächter Form geben, und prompt zeigt er, was er kann – der Winter. Auch in Wien macht sich dieser Tage eine Kaltfront bemerkbar. In Penzing wurde am Dienstag heftiger Schneefall registriert – allerdings nur auf der Hohe-Wand-Wiese. Dort warf Martin Dolezal, der Pächter der High Hills, auf Druck der Stadt – und dank der Kaltfront – die Schneekanonen an.
Eigentlich sollte es diesen Winter keinen Betrieb geben – die Temperaturen würden zu sehr schwanken, es sei wirtschaftlich nicht rentabel, argumentierte Pächter Martin Dolezal gegenüber der „Presse“. Darum wollte er die Sommerrodelbahn auch gar nicht abbauen – nach Bürgerprotesten veranlasste die Stadt dann vergangene Woche aber doch den Abbau. Und nun startete auch die probeweise Beschneiung. „Mein Ziel als Sportstadtrat ist es – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit –, dass an der Hohen-Wand-Wiese ein Skibetrieb in den Semesterferien stattfindet“, sagt Kultur- und Sportstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) der „Presse“. Die Ferien starten Ende nächster Woche – nach derzeitigen Wetterprognosen sollte die Kaltfront bis dahin jedoch nicht anhalten. Mit etwas Glück dürfte sich die Beschneiung – die üblicherweise rund fünf Tage braucht, damit die Pisten von Skifahrern genutzt werden können – aber bis zum Wochenende auszahlen.
Laut dem Wetterdienst Ubimet ist die ärgste Kaltfront zwar bereits vorbei – in der Nacht auf Dienstag wurden in Seefeld in Tirol minus 21,7 Grad Celsius gemessen, in Wien-Mariabrunn immerhin minus 10,6 Grad. Die Kaltfront dürfte aber diese Woche noch anhalten. In Wien bleibt die Temperatur tagsüber in den nächsten Tagen im Dauerfrostbereich, sprich ein paar Grad unter Null. Donnerstagfrüh kann es in der Bundeshauptstadt zu wenigen Zentimetern Neuschnee kommen.
Streif: Schneefall bei Abfahrt
Generell ist es in den Bergen im Westen etwas milder. So werden für Freitag am Arlberg Temperaturen um die minus drei bis minus zwei Grad erwartet, während für den Schneeberg minus 15 Grad prognostiziert werden. Im Westen wird für Freitag ein recht freundliches Wetter erwartet, am Samstag hingegen – am Tag der Hahnenkamm-Abfahrt – soll es in Kitzbühel ab dem Vormittag schneien. Im Lauf des Tages zieht die Schneefront in Richtung Osten. „Am Abend werden Niederschläge im westlichen Niederösterreich erwartet, in der Nacht dann auch in Wien“, heißt es aus dem Ubimet-Büro. Dann muss man aber schnell sein, denn allzu lang dürfte der Schnee nicht liegen bleiben. Anfang nächster Woche sollen die Temperaturen wieder milder werden.
Die für Donnerstag geplante Eröffnung des Wiener Eistraums auf dem Rathausplatz fällt somit genau in die winterliche Kaltfront.
Skifahrer werden in den nächsten Tagen hingegen vor Lawinen gewarnt. Im Rax-Schneeberggebiet herrscht erhebliche Lawinengefahr, ebenso in Tirol, vor allem oberhalb von 2000 Metern. (ks, ath)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2016)