Von Radon bis Schwefel

Die häufigsten österreichischen Thermalwässer.

„Ganz grob kann man die Thermal- und Heilwässer in vier Gruppen unterteilen“, sagt der Physiologe und Balneologe Wolfgang Marktl, Österreichs renommiertester Kenner der Szene.

Schwefelthermen. Da Schwefel sehr reizstark ist, kann es zu Unverträglichkeiten kommen (zum Beispiel zu Hautausschlägen, Kreislaufbeschwerden). „Dafür wirkt Schwefel aber sehr gut bei Problemen mit dem Bewegungsapparat, auch bei gröberen Problemen“, weiß Marktl. Thermen mit starkem Schwefelwasser sind vor allem in Ostösterreich anzutreffen (unter anderem Therme Wien, Bad Deutsch-Altenburg, Baden bei Wien).

•Solewässer. Dabei handelt es sich um mildere Heilwässer, die praktisch keine negativen Nebenwirkungen haben. Positiv wirken Solewässer bei leichteren Beschwerden mit dem Bewegungsapparat, bei diversen Erkrankungen der Atemwege, bei einigen Frauenkrankheiten (etwa Vaginalinfekten, Wechselbeschwerden). Immer wieder berichtet, aber nicht wissenschaftlich nachgewiesen: Ungewollt kinderlosen Frauen sollen Solebäder zu Nachwuchs verhelfen. Solewässer findet man vor allem im Salzkammergut.

•CO
2-haltige Wässer (Säuerlinge). Sie haben wenig Nebenwirkungen und sind stark durchblutungsfördernd. Beispiele für Thermen mit Säuerlingen sind Bad Schönau, Bad Tatzmannsdorf und Bad Gleichenberg.

•Radonhaltige Heilwässer: Radon wird immer wieder als krebserregend beschrieben. Marktl beruhigt: „Dem Radon und den Dosen, die in Österreich in der Balneologie verwendet werden, wurde noch nie eine krebsfördernde Wirkung nachgewiesen.“ Nachgewiesen hingegen ist ein stark schmerzstillender und hormonstimulierender Effekt. Radioaktive Wässer gibt es im Gasteiner Tal und in Bad Zell.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2016)

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