Iran lehnt Deckelung der Ölförderung ab

File photo of a view of a petrochemical complex in Assaluyeh seaport
File photo of a view of a petrochemical complex in Assaluyeh seaportREUTERS
  • Drucken

Das Land wolle zuerst das Produktionsniveau von vor den Sanktionen erreichen, sagte Irans OPEC-Gesandter.

Der Iran hat sich vor Gesprächen mit anderen Ölproduzenten ablehnend zu Plänen für eine Deckelung der Fördermengen geäußert. Irans OPEC-Gesandter Mehdi Asali signalisierte der heimischen Tageszeitung "Shargh" zufolge, dass sich sein Land daran nicht beteiligen wolle.

Vielmehr solle die Ölförderung weiter gesteigert werden, bis das Produktionsniveau vor Einführung der Atomsanktionen wieder erreicht sei, zitierte das Blatt am Mittwoch Asali. "Vom Iran zu verlangen, seine Ölfördermenge einzufrieren, ist unlogisch." Die Länder, die ihre Produktion seit 2011 hochgefahren und damit die Öl-Preise in den Keller geschickt hätten, könnten nun nicht erwarten, dass der Iran dafür den Preis bezahle.

Sonderkondition für Iran?

Die Ölminister Venezuelas und des Irak wollten noch am Mittwoch in der iranischen Hauptstadt Teheran mit ihrem iranischen Kollegen über eine Förderbegrenzung beraten. Die Förderländer Russland, Saudi-Arabien, Katar und Venezuela hatten sich am Dienstag darauf verständigt, die Produktion auf dem Jänner-Niveau einzufrieren. Das Abkommen von Doha greift aber nur, wenn auch andere große Öl-Länder mitmachen. Nach jahrelanger Talfahrt der Ölpreise wäre dies das erste globale Abkommen zur Produktion seit 15 Jahren.

Aus dem Umfeld der OPEC verlautete, dem Iran könnten bei den Gesprächen besondere Konditionen eingeräumt werden. Details dazu wurden nicht genannt. Nach dem Ende westlicher Sanktionen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm meldet sich die Islamische Republik gerade auf dem Ölmarkt zurück.

Die Vereinigten Arabischen Emirate signalisierten, angesichts des gemeinsamen Interesses an einer Stabilisierung der Ölmärkte für eine Kooperation offen zu sein. Kuwait zeigte sich dazu ebenfalls bereit - unter der Voraussetzung, dass dies auch von anderen Ölproduzenten getragen wird.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Oil Transportation On The River Rhine As Low Water Levels And Fuel Stockpile Take Toll
International

IEA: Ölpreis stabilisiert sich 2017

Die Internationale Energieagentur rechnet aufgrund der Investitionszurückhaltung in fünf Jahren mit einem starken Preisanstieg.
Gas Stations In Venezuela
International

"Tank-Paradies" Venezuela muss Benzinpreise anheben

Erstmals seit rund 20 Jahren musste das Land die Preise anheben. Hundert Liter Benzin kosten noch immer weniger als einen Dollar.
File photo of a worker checking a valve of an oil pipe at the Lukoil company owned Imilorskoye oil field outside the West Siberian city of Kogalym
International

Öl: „Iran zahlt die Rechnung nicht“

Der Iran zeigt wenig Interesse, seine anlaufende Ölproduktion wieder einzufrieren. Der Vorstoß Saudiarabiens und Russlands zur Preisstützung dürfte damit wirkungslos verpuffen.
QATAR-RUSSIA-VENEZUELA-ENERGY-OIL-COMMODITY-AGREEMENT
International

Öl: Die Scheinlösung der Ölproduzenten

Vier Ölförderländer haben sich gestern auf eine Produktionsdeckelung geeinigt. Der Markt ließ sich nicht täuschen. Er weiß, dass alles davon abhängt, ob sich heute der Iran dem Plan anschließt.
Leitartikel

Allzu billiges Erdöl schadet uns allen

Russland und Saudiarabien stemmen sich gegen den Ölpreisverfall. Gut so. Denn das billige Öl droht die Welt in eine neue Finanzkrise zu stürzen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.