"Land unter" in St. Pölten

HOCHWASSER IN NIEDEROESTERREICH: ST. POELTEN
HOCHWASSER IN NIEDEROESTERREICH: ST. POELTEN(c) APA (Helmut Fohringer)
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Die Fluten schossen am Montagabend beim Europaplatz über die Straßen, geparkte Wagen standen im Wasser, die Gehsteigkanten waren nicht mehr zu sehen.

"Ich hab' schon viel erlebt. Aber das hab' ich noch nie gesehen." Fassungslos ob der Wassermengen am Rand der Innenstadt zeigte sich am Montagabend eine ältere St. Pöltnerin. Ähnlich wie die Dame äußerten sich weitere Schaulustige. Starke Regenfälle hatten die NÖ Landeshauptstadt "absaufen" lassen, wie es auch Bürgermeister Matthias Stadler in einer Aussendung pointiert auf den Punkt brachte.

Die Fluten schossen beim Europaplatz über die Straßen, geparkte Wagen standen im Wasser, die Gehsteigkanten waren nicht mehr zu sehen. Im Minutentakt gellten Alarmsirenen durch die City. Trotz dieses Ausmaßes meinten einige mitfühlend, dass die Lage im Vergleich zu anderen Stadtteilen hier noch relativ glimpflich sei. "Das Wasser ist eh warm", sagte ein Mann, der die Situation mit Humor nahm und barfuß durch das Wasser watete. Morgen müsse er wohl nicht arbeiten - er werde nicht zu seinem Arbeitsplatz kommen, meinte ein Bahnbediensteter.

Nass wurden die zahlreichen Schaulustigen nicht nur "von unten": Jeder wagemutige Pkw, der sich seinen Weg durch die Fluten bahnte, spritzte sie komplett nass - ebenso die Feuerwehr, die am Weg zum Einsatz mit "vollem Karacho" - natürlich - keinerlei Rücksicht auf Passanten nahm.

Ein St. Pöltner versuchte, sein Gartentor selbst mit Sandsäcken gegen die Wassermassen zu schützen - wohl vergeblich: Das Wasser stand bereits im Garten. Gerade hatte er nur noch zwei Zentimeter Wasser von der jüngsten Überschwemmung im Keller gehabt, "jetzt sind es wieder 35 Zentimeter", sagte ein anderer.

(APA)

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