Unternehmen haben nach zehn Jahren nur mehr eine relativ geringe Pleitewahrscheinlichkeit, zeigt eine Untersuchung seit 2011.
Gründergeist trotz lauer Konjunktur: Die Neugründungen von Unternehmen sind in Österreich im Jahr 2015 um etwas mehr als fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Bei den Insolvenzen gab es einen Rückgang etwa im gleichen Ausmaß, berichtet Bonitätsdienstleister Bisnode B&B Austria. Dies vor dem Hintergund, dass das reale Wirtschaftswachstum im Vorjahr lediglich um 0,9 Prozent zugelegt hat und sich die Arbeitslosigkeit scheinbar unaufhaltsam auf die Marke von einer halben Million Menschen zubewegt.
In einer Detailbetrachtung zeigt sich, dass de Entwicklung der Insolvenzen nach dem Unternehmensalter über die Jahre relativ stabil ist. Haben neu gegründete Unternehmen die ersten drei Jahre ihrer Existenz gemeistert, steigen die langfristigen Überlebenschancen deutlich. Während dieser Phase haben neue Firmen das höchste Insolvenzrisiko. Dabei startet die Pleitewahrscheinlichkeit im ersten Jahr bei einem Wert von acht Prozent, um dann im zweiten Jahr den Spitzenwert von knapp 14 Prozent zu erreichen. Der Wert im dritten Jahr gleicht dann wieder dem Startjahr um sich dann mit fortschreitendem Unternehmensalter sukzessive nach unten zu bewegen.
Registrierkasse könnte Insolvenzen steigern
Die Sorgenkinder unter den Branchen bei den Insolvenzen bleiben trotz rückläufiger Entwicklung dieselben. Wie bereits in den Vorjahren zeichneten sich auch 2015 die Dienstleistungsunternehmen für ein Fünftel aller Pleiten verantwortlich. Dahinter liegen das Gast- und Schankgewerbe und der Einzelhandel. Mit Bezug auf die beiden erstgenannten Branchen wird 2016 die Auswirkung der Registrierkassenpflicht interessant zu beobachten sein, da diese seitens der Branchenvertreter als größte Last dargestellt wird.
Bei der Verteilung nach der Rechtsform entfallen weit mehr als die Hälfte aller Pleiten auf nicht protokollierte Einzelfirmen. Dahinter sichern sich die GmbH den zweiten Rang.
(red.)