"Wir sind gegen diese Pflanzenschutzmittel, europaweit und national", sagte Bierbrauer-Chef Siegfried Menz
Beim Braugerste-Anbau in Deutschland ist der Unkrautvernichter Glyphosat verboten, in Österreich ebenso. Im aktuell laufenden Polit-Streit über eine EU-Neuzulassung des umstrittenen Pflanzengifts hat sich am Dienstag der Chef des österreichischen Brauereiverbandes, Ottakringer-Boss Siegfried Menz, für ein generelles Verbot ausgesprochen.
"Wir sind gegen diese Pflanzenschutzmittel, national und europaweit", sagte Menz am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz seines Verbands. Österreichs Brauer verwendeten zu 80 Prozent bis 100 Prozent österreichische Gerste, und der Rest werde überwiegend aus Deutschland eingekauft, sagte der Ottakringer-Boss. "Wir haben die strengsten Gesetze und Qualitätsnormen und mehrere Stellen, die testen". Mehr könne man nicht tun.
In deutschen Bieren hatte das Münchner Umweltinstitut zuletzt Rückstände des Pestizids gefunden, die Experten dort sehen darin aber keine Gesundheitsgefahren. Dass in Deutschland zur Verteidigung trotzdem mit dem Uralt-Argument aufgefahren wurde, man müsste jeden Tag tausend Liter Bier trinken, damit das gesundheitlich bedenklich wäre, quittiert Menz indes mit Kopfschütteln: Auch wenn die Rückstände, wie in der Branche dort vermutet wird, wohl durch Wind von anderen Feldern bzw. Samenflug ins Braugetreide gekommen wären, solche Spuren hätten in Lebensmitteln nichts verloren.
(APA)