Obama: "Wall Street zeigt keine Reue"

A specialist works at his post on the floor of the New York Stock Exchange after the Fed interest rat
A specialist works at his post on the floor of the New York Stock Exchange after the Fed interest rat(c) AP (Richard Drew)
  • Drucken

US-Präsident Obama kritisiert die Wall-Street-Unternehmen. Sie würden wie vor der Krise agieren. Deshalb sei eine Verschärfung der Finanzaufsicht unbedingt notwendig.

US-Präsident Barack Obama hat das Verhalten an der Wall Street im Zeichen der Finanzkrise scharf kritisiert. "Man hat nicht den Eindruck, dass bei den Leuten an der Wall Street irgendwelche Reue aufkommt für all diese Risiken, die sie eingegangen sind", sagte Obama in einem Interview des TV-Senders PBS. "Man hat nicht den Eindruck, dass sich die Kultur oder das Verhalten als Konsequenz dessen, was passiert ist, geändert haben."

Daher seien die Vorschläge seiner Regierung zur Verschärfung der Finanzaufsicht so wichtig. Dadurch könnten Wall-Street-Unternehmen von solch "wilden Risiken" abgehalten werden, wie sie sie vor der Krise eingingen. Aktionäre sollten zudem ein Mitspracherecht haben, wenn es um hohe Bonus-Zahlungen für Manager gehe.

2008 flossen an der Wall Street Boni in Höhe von insgesamt mehr als 18 Milliarden Dollar (12,66 Mrd Euro) - und das in einem Jahr, in dem die Unternehmen Billionen an Steuergeldern zur Unterstützung brauchten. Auf die Frage, ob ihm die hohen Gewinne, die Goldman Sachs und JPMorgan Chase jüngst auswiesen, Kopfzerbrechen bereiteten, antworteten Obama etwas hilflos. Seine Regierung verfüge über weniger Hebelkraft, jetzt da die Banken die staatlichen Hilfen zurückgezahlt hätten.

Die Maßnahmen seiner Regierung zur Stabilisierung der Wirtschaft griffen allerdings trotz des erwarteten weiteren Anstiegs der Arbeitslosigkeit, sagte Obama. "Ich denke, wir haben den Brand gelöscht." Allerdings gebe es noch viel zu tun.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild: Subprime-Krise
International

USA: Die Rückkehr der "Subprime-Kerle"

Die USA erleben eine Rückkehr der skrupellosen Kredithaie. Einst verkauften sie hochriskante Subprime-Kredite. Nun verdienen sie "schnelle Dollars", indem sie verzweifelten Kreditnehmern falsche Hoffnung machen.
Bernanke gestures during testimony at a hearing of the House Oversight and Government Reform Committe
Geld & Finanzen

Bernanke: Rechtzeitige Zinserhöhung gegen Inflation

Der Chef der US-Notenbank Fed will "die Geldpolitik straffen um das Entstehen von Inflationsgefahren zu vermeiden". Er hält heute eine Rede zur Lage der Wirtschaft.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.