Auf Hitze folgten Hagel, Orkan und Blitzorgien

UNWETTER IN �STERREICH: NIEDER�STERREICH
UNWETTER IN �STERREICH: NIEDER�STERREICH(c) APA/HARALD SCHNEIDER (Harald Schneider)
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Zuerst wurden am Donnerstag fast 38 Grad gemessen, dann folgten Unwetter. Drei Gewitterzellen hinterließen in Österreich Spuren der Verwüstung.

Gespenstische Tageshelle um 22:30 Uhr, klirrende Fensterscheiben, abknickende Bäume - der Donnerstagabend sorgte in einigen Teilen Österreichs für apokalyptische Atmosphäre.

Tagsüber waren die Temperaturen auf fast 38 Grad gestiegen, umso heftiger waren die Unwetter, die anschließend niedergingen. Rekordverdächtig viele Blitze, Hagelgewitter und Orkanböen von bis zu 137 km/h hinterließen Spuren der Verwüstung.

Besonders intensiv tobten sich drei Gewitterzellen aus: Eine zog über den Großraum Kufstein (Tirol), die zweite erstreckte sich von Braunau über Vöcklabruck bis nach Wels, die dritte fegte von Tulln via Wien ins Marchfeld. Auffällig dabei: Der Nachthimmel wurde von einer Unzahl an Blitzen erleuchtet, allerdings war nur wenig bis gar kein Donnergrollen zu vernehmen. Laut Gerhard Hohenwarter von der ZAMG in Wien handelte es sich großteils um Wolkenblitze, also sogenannte Wetterleuchten, die nicht auf der Erde einschlagen und somit auch keinen Donner erzeugen.

Wien 200 Blitze in 90 Minuten

Allein in Wien wurden von 21:30 bis 23:00 Uhr rund 200 Blitze registriert. Zum Vergleich: Messungen der vergangenen Jahre haben ergeben, dass sich in blitzreichen Monaten rund 600 Entladungen ereignen.

So bedrohlich die Szenerie auch gewirkt hat - für die Meteorologen auf der Hohen Warte war das Unwetter ein Glücksfall, zog es doch direkt über einige Messstationen hinweg. "32 Liter in 20 Minuten waren es bei uns", so Hohenwarter. "Solche Mengen haben wir höchstens alle 25 bis 50 Jahre."

Dabei zeigte sich der Donnerstag zu Beginn von seiner heißesten Seite. Mit 37,9 Grad lag Waidhofen a.d. Ybbs (NÖ) auf Platz eins, knapp dahinter Bad Goisern (OÖ) mit 37,3 Grad und Salzburg-Freisaal sowie Weyer (OÖ) mit je 36,9 Grad. Ganz schön drückend war es auch in Gmunden (36,8), Golling und Bad Aussee (je 36,7) sowie am Flughafen Salzburg (36,6) und in Bad Ischl (36,5). Weitere 25 Messstationen zeigten Temperaturen über 35 Grad an.

Doch als der Abend ins Land zog, türmten sich von Westen her dunkle Gewitterwolken auf. Im Osten Österreichs erreichten die Sturmböen bis zu 137 km/h (Tulln/Langenlebarn). Diese Geschwindigkeiten konnten durchaus mit jenen konkurrieren, die während den Orkanen "Kyrill", "Emma" oder "Paula" registriert worden waren.

(APA)

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