Unwetter über Mitteleuropa: Mindestens acht Todesopfer

UNWETTER IN GRAZ
UNWETTER IN GRAZ(c) APA/MARKUS LEODOLTER (Markus Leodolter)
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Die meisten Opfer gab es in Polen, wo sieben Menschen durch umstürzende Bäume starben.

Unwetter ohne Ende: In Polen und Tschechien sind in der Nacht auf Freitag mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, in Serbien starb ein Mensch an einem Hitzschlag. In Deutschland gab es bei Gewittern mit Starkregen und Sturmböen zahlreiche Verletzte und hohe Sachschäden. In der Türkei, in Griechenland und auf der Balkan-Halbinsel dagegen macht Gluthitze zu schaffen. Meteorologen warnen dort vor Hitzewellen mit Temperaturen bis 43 Grad im Schatten. Im Süden Spaniens, in Sardinien und auf Korsika flüchten Menschen vor schweren Waldbränden.

In Deutschland war es bereits am Donnerstagnachmittag und am Abend zu teils heftigen Unwettern gekommen. In Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg- Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg stürzten etliche Bäume um, krachten in Fahrzeuge oder Gebäude und blockierten Fahrbahnen und Schienen. Die Feuerwehr musste zahlreiche Keller leer pumpen. Auch Straßen standen unter Wasser. Blitzeinschläge in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sorgten für Hausbrände mit hohem Sachschaden. In Niederbayern wurden zwei Menschen durch ein losgerissenes Aluminiumdach leicht verletzt. Etliche weitere Dächer wurden abgedeckt und ein Gas-Tank beschädigt. In Brandenburg habe es teilweise Hagelkörner "so groß wie Würfel" gegeben.

In Polen wütete der Sturm am schlimmsten in Niederschlesien im Südwesten des Landes. Auch Zentralpolen wurde schwer getroffen. Die polnischen Medien berichteten in der Früh von mindestens sieben Toten - fast alle durch umstürzende Bäume. Die Zahl der Verletzten wurde mit über 50 angegeben. Auch der Norden und Westen Tschechiens wurden am Donnerstagabend von schweren Unwettern heimgesucht. Dabei wurde nach Angaben des tschechischen Fernsehens in Liberec (Reichenberg) eine 75-Jährige von einem herabfallenden Ast erschlagen.

Zum zweiten Mal innerhalb von zehn Tagen hat ein Waldbrand bei Almeria an der Südküste Spaniens Hunderte Menschen in die Flucht getrieben. Das Feuer brach aus noch ungeklärter Ursache im Cabrera-Gebirge nahe dem beliebten Badeort Mojacar aus, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Rund 1500 Einwohner und Touristen seien in Sicherheit gebracht worden. Auf der französischen Insel Korsika wurden fünf Feuerwehrleute bei Löscharbeiten verletzt. Auch auf der italienischen Nachbarinsel Sardinien kämpften Feuerwehrleute, unterstützt von Löschflugzeugen, gegen Flammenwände. Genährt wurden die Brände durch Trockenheit und hohe Temperaturen. Die Behörden schlossen in allen Fällen Brandstiftung nicht aus.

(APA)

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