Wimbledon: Marathon-Match als Sonntagszugabe

Jo-Wilfried Tsonga
Jo-Wilfried TsongaAPA/AFP/ADRIAN DENNIS
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Der Franzose Jo-Wilfried Tsonga besiegte John Isner mit 19:17 im fünften Satz. Serena Williams hat einen weiteren Meilenstein erreicht.

Das englische Regenwetter hatte es nötig gemacht, erst zum vierten Mal in der Geschichte nach 1991, 1997 und 2004 wurde beim Tennisturnier in Wimbledon auch am „Middle Sunday“ gespielt. Und die Zuschauer auf Court 2 bekamen ein durchaus beachtenswertes Match geboten. Die Fortsetzung zwischen dem US-Amerikaner John Isner und dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga entwickelte sich zu einem Marathon, nach vier Stunden und 24 Minuten setzte sich schließlich Letzterer mit 6:7(3), 3:6, 7:6(5), 6:2, 19:17 durch. „Es fühlt sich gut an, überlebt zu haben“, sagte Sieger Tsonga.

Für Isner war es eine Art Déjà-Vu, hatte er sich doch bereits vor sechs Jahren ein episches Duell mit Nicolas Mahut (FRA) geliefert. Damals gewann der 2,06-Meter-Riese aus den USA nach unglaublichen elf Stunden und fünf Minuten im entscheidenden Satz mit 70:68. Ganz so lang dauerte es diesmal nicht. Bei der Fortsetzung der Partie beim Stand von 2:1 für Isner stellte Tsonga innerhalb von nur 24 Minuten mit zwei Breaks den Gleichstand her und sorgte für den Entscheidungssatz.

Matchball abgewehrt

In diesem hoffte Tsonga wohl auf schwindende Konzentration seines Kontrahenten, der Aufschlagriese aber tat ihm diesen Gefallen nicht. 38 Asse (Tsonga 21) sollten am Ende des Tages für Isner zu Buche stehen. Allein es schien klar, dass er das Match nicht gewinnen, sondern Tsonga es für ihn verlieren muss. Beinahe hätte ihm der Franzose diesen Gefallen auch getan, als er beim Stand von 16:15 einen Volley ins Aus setzte und Isner den Matchball hatte. Mit einem Winner schlug Tsonga zurück, legte ein Break nach und durfte sich 16 Minuten später schließlich vom Publikum feiern lassen. „Ich hoffe ich werde mich davon schnell erholen“, sagte der Weltranglisten-zwölfte, der bereits heute sein Achtelfinale gegen Landsmann Richard Gasquet bestreitet.

Der Argentinier Juan Martin Del Potro, der mit seinem Zweitrundensieg gegen Stan Wawrinka aufgezeigt hatte, musste sich Lucas Pouille 7:6 (4), 6:7 (6), 5:7, 1:6 geschlagen geben. Für den Franzosen ist der Einzug ins Achtelfinale der bisher größte Erfolg.

Wenig Mühe hatte Serena Williams bei ihrem 300. Sieg bei einem Grand Slam, mehr hat nur Martina Navratilova (306) vorzuweisen. Die US-Weltranglistenerste besiegte die Deutsche Annika Beck nach nur 51 Minuten klar mit 6:3, 6:0. „Das war eine Lehrstunde, die mir gezeigt hat, wo das Limit im Damentennis ist“, sagte Beck

(red)

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