Hollandes Friseur erhält monatlich 9895 Euro aus der Staatskasse

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FBL-EURO-2016-MATCH48-FRA-ISLAPA/AFP/MIGUEL MEDINA
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Damit Hollandes Frisur sitzt, gibt Frankreich Monat für Monat ein Ministergehalt aus. Das sei gerechtfertigt, sagt der Élysée-Palast.

Dafür, dass er jeden Tag die Haare des mächtigsten Politikers Frankreichs frisiert, wird Oliver B. ordentlich entlohnt: 9895 pro Monat erhält François Hollandes Privatfriseur pro Monat, wie die satirische französische Wochenzeitung "Le Canard enchaîné" am Mittwoch berichtet. Am 16. Mai 2012 habe B. einen Fünfjahresvertrag unterschrieben, berichtet das Blatt, das den Bericht mit einem Faksimile des Papiers illustriert. Im Vertrag steht auch, dass Oliver B. Stillschweigen über seine Beschäftigung beim Präsidenten bewahren soll. Das Gehalt - das selbstverständlich der Staat bezahlt - entspricht einem französischen Ministergehalt (9940 Euro brutto).

In Frankreich ist die Aufregung groß, zumal Hollande stets versuchte, sich bescheidener als seine Vorgänger zu geben. Der Élysée-Palast hat bereits reagiert: Das Honorar sei gerechtfertigt. Immerhin müsse der Friseur jeden Morgen früh aufstehen, um den Präsidenten zu frisieren. Oft müsse er auch mehrmals am Tag die Frisur nachbessern. Vorherige Präsidenten sollen ihren Friseuren ähnliche Gehälter gezahlt haben.

"Le Canard enchaîné", bereits mehrmals für investigativen Journalismus ausgezeichnet, hat bereits zahlreiche Skandale in der französischen Innenpolitik aufgedeckt, die auch zu Rücktritten führten. Staatssekretär Christian Blanc musste etwa 2010 gehen, weil er 12.000 Euro an Steuergeld für Zigarren ausgab. Und 2005 musste Finanzminister Hervé Gaymard den Hut nehmen, weil  "Canard" aufdeckte, dass er ein luxuriöses Appartement auf Staatskosten kaufte.

(Red.)

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