Der IS wehrt sich mit Bomben und Attentaten.
Wien/Tripolis. Immer weiter treiben die Truppen der UN-gestützten Einheitsregierung in Libyen ihren Vormarsch auf Sirte, die Hochburg des sogenannten Islamischen Staats (IS), in dem Bürgerkriegsland voran – auf Bitten der Regierung seit Wochenbeginn mit Unterstützung der US-Luftwaffe. Sieben Angriffe führten die USA am Montag und Dienstag auf vermutete IS-Stellungen in der strategisch wichtigen Hafenstadt aus. Ob es am Mittwoch weitere Luftschläge gab, blieb zunächst offen. Doch die Jihadisten leisten Widerstand: Sie setzen sich mit Heckenschützen, Sprengsätzen und Selbstmordattentaten zur Wehr.
Der IS beherrscht Sirte seit Juni 2015, im Mai begann eine Offensive zur Rückeroberung. Der Verlust der Stadt wäre ein schwerer Schlag für den IS. Die Terrormiliz hatte geplant, in Libyen eine alternative Basis zu Syrien und dem Irak aufzubauen. Nach dem Sturz des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 war das nordafrikanische Land ins Chaos gestürzt. Seitdem beherrschen verfeindete Milizen den Staat. Der IS nutzte die unübersichtliche Lage, um sich auszubreiten. (APA/AFP)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.08.2016)