Erste Group mit höchstem Halbjahresgewinn in ihrer Geschichte

A man with an umbrella passes the entrance of the headquarters of Austrian Erste Group Bank  in Vienna
A man with an umbrella passes the entrance of the headquarters of Austrian Erste Group Bank in ViennaREUTERS
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Der Nettoüberschuss betrug nach sechs Monaten 841 Millionen Euro. Die Bankensteuer-Abschlagszahlung wird der Bank 200 Millionen Euro kosten.

Die Erste Group hat im ersten Halbjahr 2016 trotz eines Rückgangs von elf Prozent beim Betriebsergebnis auf 1,33 Milliarden Euro unterm Strich einen Rekordgewinn geschrieben. Der Nettogewinn lag mit 841,7 Millionen Euro um 73 Prozent über Vorjahr. Das hätte man nie erreicht, "wenn wir nicht in den Jahren bis 2014 unsere Problemkredite korrekt bevorsorgt hätten", schrieb Bankchef Andreas Treichl im Zwischenbericht. Jetzt profitiere man davon, dass man Wertberichtigungen auflösen könne. Natürlich habe auch der Verkauf der Visa-Anteile zum Gewinnanstieg beigetragen. An der Börse kommen die Erste-Zahlen gut an.

Die Aktie der Erste Group notierte im Frühhandel um 2,77 Prozent höher. Treichl sagte, die Bank habe vorgesorgt, für 2016 eine Dividende von 1,10 Euro je Aktie auszahlen zu können. In Stein gemeißelt ist die Zahl noch nicht, aber es wurde im ersten Halbjahr schon entsprechend Geld für eine Dividendenausschüttung zur Seite gelegt. Für 2015 wurden 50 Cent je Aktie gezahlt.

Der Anteil der faulen Kredite (NPL) am Gesamtkreditvolumen ist seit Jahresbeginn von 7,1 Prozent auf 5,8 Prozent gesunken. Die bereinigte Eigenkapitalrendite wird mit rund 13 Prozent angegeben. Auch wenn man weiter von einem Niedrigzinsumfeld ausgehen müsse, werde die Erste Group eine der wenigen Banken in Europa sein, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren zweistellige Kapitalrenditen erwirtschaften und damit stabile Dividenden zahlen könne, erklärte Treichl. Größere Investitionen fließen derzeit in digitale Projekte.

Abschlagszahlung kostet  200 Millionen Euro

Der Erste-Chef meldete heute mit einer Milliarde Euro auch den stärksten organischen Kapitalaufbau, der jemals erzielt worden sei. Die harte Kernkapitalquote (Basel III, final) wurde mit 12,7 Prozent beziffert.

Die auf sie bei der Bankensteuer entfallende Abschlagszahlung hat die Erste Group mit etwa 200 Millionen Euro beziffert - wenn die Bankensteuerreform im Parlament so durchgeht wie von der Regierung paktiert.

Eine derartige Einmalzahlung hätte bei der Ersten in der Folge ab 2017 eine Reduktion der österreichischen Bankensteuer von rund 130 Millionen auf 20 Millionen Euro pro Jahr zur Folge, berichtete das Institut.

(APA)

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