Was tun, wenn Markteinsteiger zur Bedrohung werden? Man verbündet sich mit ihnen.
Die Banken fürchten sich. Sie bangen um ihr Geschäft, das ihnen von Marktneulingen aus dem Bereich FinTechs streitig gemacht wird. Diese bringen ein besseres Verständnis für neue Kundenbedürfnisse mit. Die Folge: Banken suchen verstärkt nach Partnerschaften mit FinTechs. Das ist ein Hauptergebnis der Global FinTech Survey 2016 von PwC.
Kleine Start-ups als Gefahr
Drei Viertel der befragten Banken befürchten, Teile ihres Geschäfts an FinTechs zu verlieren. Banken müssen mitansehen, wie Start-ups sich über sie hinweg direkt an den Endverbraucher wenden. Sie sorgen sich um ihre Marktanteile und fürchten den steigenden Wettbewerbsdruck. FinTechs werden als zentrale Bedrohung wahrgenommen.
Der Kunde übernimmt das Ruder
Der Schlüssel zum erfolgreichen Aufstieg der Start-ups liegt in ihrer Fokussierung auf den Kunden, glauben drei Viertel der Banken. Kundenorientierung ist nach wie vor ein Schwachpunkt im traditionellen Bankengeschäft. Gleichzeitig ist sie die Stärke der Start-ups: Die Marktneulinge wissen die Schwachstellen der Banken für sich zu nutzen. Sie entwickeln neue Lösungen, die auf die Kundenwünschen eingehen. Traditionelle Banken hinken hinterdrein. Sie müssen sich erst damit abfinden, ihre Monopolstellung aufzugeben, und lernen, auf Kunden und Newcomer zuzugehen.
Den Feind zum Freund machen
Deshalb entwickeln sich Kollaborationen zwischen den Wettbewerbern. Rund 40 Prozent unterhalten bereits solche Partnerschaften. Die Start-ups bringen Produktdesign und Entwicklung ein, die Banken ihre Vertriebs- und Infrastrukturkompetenz. Sie richten auch Risikokapitalfonds für die Finanzierung der Start-ups ein.
Voneinander lernen
FinTechs sind besonders gut darin, einfache Produkte und eine nahtlose Integration anzubieten. Ihre Schwächen liegen aber im Bereich adäquater IT-Sicherheit oder Rechtssicherheit, die im Gegenzug die Banken bieten.
Beide Seiten müssen sich aufeinander zubewegen. Doch das braucht - Zeit.
(APA/red)