Bis Ende November soll der Verkauf von Opel an Magna abgeschlossen sein. Opel wird aber bis 2012 keinen Zugang zum US-Markt haben. In China darf Opel keinen Insignia und Astra bis Ende 2015 verkaufen.
General Motors rechnet mit einem Abschluss des Opel-Verkaufs an Magna und dessen russischen Partner Sberbank bis Ende November. Das Geschäft werde "nicht nach dem 30. November" über die Bühne gehen, sagte der GM-Verhandlungsführer für den Opel-Verkauf, John Smith.
Umstritten war bis zuletzt die Aufteilung des Zukunftsmarkts Russland. Nach Angaben von Smith soll nun auch das GM-Werk in St. Petersburg zu dem neuen Opel-Unternehmen gehören, während GM die Vertriebsrechte für die Marke Chevrolet behält. Allerdings sei hier einen Vertriebskooperation mit Magna vorstellbar.
Verkaufsschlager in China gesperrt
In USA und Südkorea habe Opel dauerhaft keinen Zugang. Ab dem vierten Quartal 2012 können die Autos jedoch auf dem kanadischen Markt verkauft werden. In China sind die wichtigen Modelle Astra und Insignia gesperrt bis einschließlich 2015. Nach Einschätzung von Smith fungiert die russische Sberbank, die wie Magna zunächst 27,5 Prozent an Opel halten soll, als "Platzhalter" für den russischen Autohersteller GAZ, bis dieser seine Sanierung hinter sich gebracht habe. Während sich Magna mit Opel große Wachstumsraten auf dem russischen Markt verspricht, bleiben andere Märkte für Opel verschlossen - das sehen die Bedingungen der Einigung zwischen GM und Magna vor.
Magna zieht "Firewall" ein
Magna-Miteigentümer Frank Stronach hat Donnerstagabend auf die Bedenken von Autoexperten reagiert, wonach der Kauf von Opel zu Problemen beim bisherigen Geschäft, der Auto-Zulieferung, führen könnte. "Magna wird eine 'Firewall' (Anm.: In der Computersprache steht dies für ein Schutzprogramm vor Angriffen auf den PC) einrichten um eine komplette Trennung zwischen dem Zuliefergeschäft und Opel zu garantieren." Damit sei gewährleistet, dass Kundeninformationen weiterhin geschützt seien, so Stronach in einer Aussendung.
Guttenberg warnt vor Einschnitten
Der deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat die Opel-Belegschaften aufgefordert, sich auch unter dem neuen Eigner Magna auf einschneidende Veränderungen einzustellen. "Auch bei der Magna-Lösung wird es Einschnitte und Restrukturierungen geben", sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in Bad Kreuznach. "Man muss vorsichtig sein, immer gleich von Rettung zu sprechen." Guttenberg begrüßte aber die Entscheidung für den kanadischen Zulieferer: "Es ist ein guter Moment heute für die Beschäftigten", sagte er.
Auch Österreich soll zahlen
Nach Guttenbergs Worten steht einem Abschluss nicht mehr viel im Wege. "Das sind jetzt sehr überschaubare Bedingungen, die wesentlichen Fragen sind gelöst", sagte Guttenberg. An dem aktuellen Angebot werde die Bundesregierung nichts nachbessern, aber die Lasten würden auf europäische Schultern verteilt - also auch auf Österreich.
In der "ZiB2" wollte er sich am Donnerstagabend auf konkrete Zahlen nicht einlassen. Erst nachdem man sich den Vertrag angeschaut habe, werde ein entsprechender Schlüssel je nach Standort erstellt. Geld erwarte er sich jedenfalls von jenen, die sich in ein langfristiges Konzept eingebunden sehen.
(Ag./Red)