Magna-Chef Siegfried Wolf wehrt sich gegen die Vorwürfe, die designierte Opel-Mutter habe Stellenstreichungen zu niedrig angegeben. 170 Millionen Euro müssen nach Russland überwiesen werden.
Siegfried Wolf, Chef der neuen designierten Opel-Mutter Magna, rechnet in den kommenden ein bis zwei Wochen mit der Unterzeichnung des Vertrags. Der endgültige Abschluss des Geschäfts, der unter anderem noch die Zustimmung von EU-Gremien bedarf, könne bis Mitte oder Ende November erfolgen, sagte Wolf am Montag in Frankfurt.
"Wir haben immer von 10500 Stellen in Europa gesprochen, davon sind stark 4000 Stellen in Deutschland betroffen", sagte Wolf weiter. Diese Zahlen seien seit Ende Mai bekannt. Im Zuge der Übernahme solle nur ein Werk geschlossen werden, nämlich der Standort im belgischen Antwerpen.
600 Millionen nach Russland "unrichtig"
Der Magna-Chef warf dem Ländervertreter in der Opel-Treuhand Falschaussagen vor. Er wies Angaben des Treuhänders Dirk Pfeil zurück, wonach rund 600 Millionen Euro der deutschen Opel-Hilfen nach Russland fließen sollten: "Das ist unrichtig. Die 600 Millionen Euro Investitionsumfang werden vor allem aus dem operativen Cash-Flow aus Russland bezahlt."
Allerdings müsse NewOpel eine Unterstützung von 170 Millionen Euro nach Russland überweisen. Dies habe aber schon längst festgestanden. Wolf wehrte sich vehement gegen Medienberichte, die dem Zulieferer im Verhandlungspoker Lügen vorwarfen. "Magna lügt nicht, das möchte ich in aller Deutlichkeit sagen."
Der Manager bekräftigte zudem, dass die Schulden bis 2015 zurückgezahlt und das Unternehmen schon früher in die schwarzen Zahlen zurückkehren soll.
(Ag.)