Hubschrauberwrack wird nach Arch-Absturz in Wien untersucht

APA/EXPA/JFK
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Da die Unfallursache bislang unklar ist, wurde das Hubschrauberwrack von der Staatsanwaltschaft Kärnten beschlagnahmt. Der 62-jährige Mitinsasse wurde indes zum ersten Mal zum Unfallhergang von der Polizei befragt.

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat die Beschlagnahmung des Hubschrauberwracks, mit dem der Extremsportler Hannes Arch in der Nacht auf Freitag in den Tod gestürzt war, angeordnet. Es wurde am Samstag geborgen und wird heute, Montag, zur technischen Untersuchung nach Wien gebracht.

Die Ursache des Unglücks in den Hohen Tauern bei Heiligenblut in Kärnten ist unklar. Laut Polizei herrschte zum Unfallzeitpunkt gutes Wetter. Der Nachtflug war ordnungsgemäß angemeldet. Das Unglück ereignete sich in einem schwer zugänglichen Gebiet nahe des Großglockners, die Bergretter mussten drei Stunden lang zum Unglücksort aufsteigen. 

Der Zustand des schwer verletzten zweiten Hubschrauberinsassen, eines 62-jährigen Deutschen, war einen Tag nach dem Absturz den Umständen entsprechend gut. Seine Befragung durch Beamte des Landeskriminalamts hatte am Samstagvormittag bereits begonnen, sagte ein Heiligenbluter Polizist zur APA. Auch Johannes Woldrich, Leiter der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes im Verkehrsministerium und die anderen Experten der Kommission, die den Unfall untersuchen, werden den Hüttenwart noch befragen.

Untersuchen könnten vier Monate dauern

Die technischen Untersuchungen an dem Wrack werden rund vier Monate dauern, sagte Woldrich. Erst wenn man einen technischen Fehler ausschließen könne, werde in Richtung menschliches Versagen ermittelt. Zuerst werde man sich etwa das Triebwerk genau anschauen und Kontakt zu den Herstellerfirmen des Hubschraubers aufnehmen. Woldrich war am Samstag zu Mittag gerade von der Unfallstelle in den Bergen zurückgekommen. "Jetzt ist einmal alles erfasst und fotografiert." Etwas Besonderes aufgefallen sei zunächst nicht.

Bestattung im engsten Kreis

Der tödlich verunglückte Extremsportler und Pilot Hannes Arch wird im engsten Familienkreis beigesetzt. Das teilte eine Sprecherin auf APA-Anfrage mit. Nach der Obduktion ist der Leichnam am Samstag freigegeben worden.

Der gebürtige Steirer Hannes Arch hat sich als Extremsportler einen Namen gemacht. Er war Bergsteiger, Pilot (Kunstflug, Stunt, Helikopter, Rennflugzeuge, Hängegleiter, Paragleiter), und Unternehmer. Er flog seit vielen Jahren beim Red Bull Air Race mit und holte sich als erster Europäer 2008 den Weltmeistertitel in dieser Rennserie.

(APA)

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