Emmys: "Game of Thrones" auf Rekordjagd

Emilia Clarke spielt in ''Game of Thrones'' Daenerys Targaryen
Emilia Clarke spielt in ''Game of Thrones'' Daenerys Targaryen(c) HBO
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"Game of Thrones" ist auf dem besten Weg, die meistausgezeichnete Serie in der Geschichte der wichtigsten US-Fernsehpreise zu werden. 2017 wird die Serie keinen Emmy bekommen, das steht bereits fest.

Wenn am Sonntag in Los Angeles die 68. Emmy Primetime Awards vergeben werden, dürfte das Rekordjahr von "Game of Thrones" seinen Höhepunkt erreichen. Nach dem meistgesehenen Staffelfinale (8,9 Millionen US-Seher) und dem meistgeklickten Trailer (30 Millionen) ist das Fantasyspektakel zwei Emmys davon entfernt, die meistausgezeichnete Serie in der Geschichte der wichtigsten US-Fernsehpreise zu werden.

Die meistprämierte Serie in der Kategorie Drama ist "Game of Thrones" schon jetzt: Bei der Verleihung der Creative Emmys für die besten Leistungen hinter den Kulissen am Wochenende hat die HBO-Produktion neun Preise abgeräumt, kommt so auf 35 Auszeichnungen seit Serienstart 2011 - und löst damit die bisherigen Rekordhalter mit 26 Trophäen, "The West Wing" und "Hill Street Blues" ("Polizeirevier Hill Street"), ab.

Kommen am Sonntag nur zwei Preise dazu, entthront die Serie auch die legendäre Comedy-Serie "Frasier" - was bei insgesamt 23 Nominierungen, darunter für die beste Dramaserie, beste Regie und bestes Drehbuch, höchstwahrscheinlich ist. Wobei es hier um Serien geht, die auf Drehbüchern basieren: Die improvisierte Comedy-Show "Saturday Night Live" hält nicht zuletzt wegen ihres Bestehens seit 1975 nämlich bei 48 Emmys.

Kein Emmy für "Game of Thrones" 2017

Für "Game of Thrones" dürfte die Emmy-Verleihung heuer die letzte für längere Zeit sein: denn Staffel sieben soll im Sommer 2017 starten. Damit fällt sie nicht in den Erhebungszeitraum für den Emmy 2017.

US-Bezahlsender HBO, der die Serie produziert, hat auch in den Comedy-Kategorien mit dem 17-fach nominierten "Veep" die Nase vorne - und ist zum 16. Mal in Folge der Sender mit den meisten Nominierungen (94). Auf den Plätzen folgt der Bezahlsender FX, der das Format limitierter Serien heuer dominiert: Die True-Crime-Doku-Reihe "The People v. O.J. Simpson: American Crime Story" (22 Nominierungen) und die zweite Ausgabe der Krimiserie "Fargo" (18 Nominierungen) sind die meistnominierten Produktionen nach "Game of Thrones", haben Chancen in den wichtigsten Sparten und konnten bereits in den Technikkategorien Gewinne einfahren.

"Making a Murderer" und "The Americans"

Streamingdienste sind dennoch weiter auf der Überholspur, schickt Netflix (insgesamt 54 Nominierungen) doch unter anderem die viel diskutierte Eigenproduktion "Making a Murderer" über einen möglicherweise unschuldig verurteilten Häftling und Amazon (16 Nennungen) die bereits im Vorjahr prämierte Dramedy "Transparent" ins Rennen.

Zu den erstmals bedachten Produktionen gehören die Drama-Serien "The Americans" und "Mr. Robot", die mit Matthew Rhys als russischer Spion respektive Rami Malek als Hacker auch Neueinsteiger in die Schauspielkategorien schicken.

Kein klarer Favorit für Drama-Hauptrolle

Nach dem lang ausstehenden Preis für Jon Hamm als 60er-Jahre-Werbetexter Don Draper in der zu Ende gegangenen Kultserie "Mad Men" im Vorjahr gibt es unter den Nominierten in der Königskategorie "Bester Hauptdarsteller in einer Drama-Serie" keine klaren Favoriten; Kevin Spacey aber wartet für seine Darstellung des skrupellosen Politikers Frank Underwood in "House of Cards" im vierten Jahr in Folge noch immer auf Anerkennung.

Bei den Frauen tritt Viola Davis an, ihren Gewinn vom Vorjahr zu verteidigen: Die Hauptdarstellerin der Krimiserie "How to Get Away with Murder" war 2015 als erste Afroamerikanerin mit dem Schauspielpreis in der Drama-Kategorie geehrt worden.

Endlich ein Emmy für Amy Poehler 

Einer sentimentalen Favoritenrolle wurde bereits die US-Komikerin Amy Poehler ("Parks and Recreation") bei den Creative Emmys gerecht: Nach 18 erfolglosen Nominierungen als Schauspielerin, Autorin und Produzentin und zahlreichen "Versager-Partys" im Anschluss an die Verleihungen erhielt die 44-Jährige für die gemeinsame Moderation von "Saturday Night Live" mit Kollegin und Freundin Tina Fey endlich ihren ersten Emmy. Die Trophäe für die "beste Gastdarstellerin in einer Comedy-Serie" ist die erste in der Geschichte der Emmys, die - für nur eine Person gedacht - ex aequo geteilt wird.

Darüber, wer am Sonntag jubeln darf, entscheiden die rund 19.000 Mitglieder der Academy of Television Arts & Sciences. In Österreich wird die (nach 2012 zum zweiten Mal) vom Late-Night-Talker Jimmy Kimmel moderierte Show in der Nacht auf Montag auf TNT Serie via Sky übertragen. Im Rahmen einer "Sky Night" im Stadtkino im Künstlerhaus kann man auch erstmals kollektiv mitfiebern und sich bei einem Quiz mit anderen im Serien-Wissen messen.

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(APA)

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