Spiel mit dem Feuer

Es ist nicht das erste Mal, dass Donald Trump etwas sagt, was als Gewaltaufruf gegen Hillary Clinton verstanden werden kann.

Oops, he did it again: Der republikanische Präsidentschaftskandidat, Donald Trump, hat gefordert, den Leibwächtern seiner Rivalin, Hillary Clinton, die Waffen wegzunehmen – und dann „lasst uns sehen, was mit ihr passiert“. Ein Aufruf, der Politikerin etwas anzutun? Kein Zweifel: Trump selbst wird es abstreiten. Nein, nein, niemals seien die Worte so zu verstehen. Schon gar nicht, nachdem er Clinton erst vor Tagen und natürlich völlig ohne bösartige Hintergedanken gute Genesung wegen ihrer Lungenentzündung gewünscht hat! Doch ist dies nicht das erste Mal, dass der zwanghafte Provokateur etwas sagt, was als Gewaltaufruf gegen Clinton verstanden werden kann. Vor sechs Wochen hat er kryptisch geäußert, womöglich könnten nur Waffenfreunde Clinton aufhalten . . .

Jeder intelligente Mensch, der sich den Mund verbrannt hat oder falsch verstanden worden ist, wird sich nicht noch einmal auf dasselbe Glatteis begeben. Und er weiß, dass auf einen Gewaltaufruf (ob so gemeint oder nicht) Gewalt folgen kann. Wenn Trump also noch einmal in das gleiche Horn bläst, ist er entweder dumm – oder er handelt aus purer böser Absicht. Beides ist gefährlich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2016)

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