Österreich: Wirtschaft wächst wieder, Arbeitslosigkeit steigt

Einkaufen, Einkauf, Weihnachten, Mariahilfer Stra�e, 8. Dezember, Konsum, Geld, Geschenke  Foto: Clem
Einkaufen, Einkauf, Weihnachten, Mariahilfer Stra�e, 8. Dezember, Konsum, Geld, Geschenke Foto: Clem(c) (Clemens Fabry)
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Das Wifo rechnet damit, dass die Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2009 wieder wächst. Das Wachstum ist jedoch vor allem auf die Konjunkturpakete zurückzuführen. Die Arbeitslosigkeit steigt 2010 auf 8,3 Prozent.

Die österreichische Wirtschaft wird im zweiten Halbjahr 2009 wieder wachsen, prognostiziert das Wifo. Im Jahresdurchschnitt wird sich das BIP heuer dennoch um 3,4 Prozent verringern. Das IHS rechnet mit 3,8 Prozent Rückgang. 2010 ist nur mit einer langsamen Aufwärtsbewegung von einem Prozent zu rechnen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich auch im kommenden Jahr noch nicht entspannen. Obwohl die Rohölpreise wieder steigen, sollte die Inflationsrate niedrig bleiben.

Im ersten Quartal war die Wirtschaft noch um 2,7 Prozent eingebrochen, der Einbruch verlangsamte sich mit einem Minus von 0,5 Prozent im zweiten Halbjahr. Im dritten Quartal wird die Wirtschaft nach Ansicht des Wifo wieder wachsen. Der Grund für das Wachstum sind die inländischen und ausländischen Konjunkturpakete. Vor allem Investitionen in die Infrastruktur werden wirksam. Da der Aufschwung vor allem durch die Wirtschaftspolitik getrieben wird, sieht das Wifo die Gefahr eines Rückfalls in die Rezession, sollten Maßnahmen zu früh beendet werden.

Inflation 2010 bei 1,3 Prozent

Neben den Konjunkturpaketen kommen derzeit Impulse vom Konsum durch private Haushalte, während die Bauinvestitionen auch 2010 zurückgehen werden.

Die Inflation wird 2010 nach Schätzungen des Wifo um 1,3 Prozent steigen, die Zahl der Arbeitslosen wird heuer um 55.000 und im nächsten Jahr um weitere 35.000 auf 300.000 steigen. Die Quote beträgt dann 8,3 Prozent (5,1 Prozent nach Eurostat-Berechnung).

Der schwer unter Druck stehende Exportsektor wird sich im weiteren Jahresverlauf 2009 gegenüber dem 1. Halbjahr durch die Auslandsnachfrage dank der internationalen Konjunkturpakete "deutlich beleben", nimmt das Wifo an. In der Folge werde auch die österreichische Industrieproduktion ausgeweitet. Betriebe würden bereits von Kurzarbeit auf Normalarbeitszeit umstellen, da die Nachfrage steige. Die Warenexporte dürften heuer im Gesamtjahr - nach einem Nullwachstum 2008 - jedoch massiv um 15 bis 16 Prozent einbrechen - und damit auf das Niveau von 2005 zurückfallen -, um dann 2010 von tieferem Niveau wieder um 2,0 (Wifo) bis 4,5 (IHS) Prozent zu klettern.

(mad)

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