Venezuela: Maduro kündigt Anhebung des Mindestlohns an

Proteste in Venezuela
Proteste in VenezuelaAPA/AFP/JUAN BARRETO
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Der Mindestlohn in Venezuela soll um 40 Prozent steigen, kündigt Präsident Maduro am Vortag des von der Opposition angekündigten Generalstreiks an.

Am Vortag des von der Opposition in Venezuela angekündigten Generalstreiks hat Staatspräsident Nicolas Maduro eine deutliche Anhebung des Mindestlohns angekündigt. "Ich werde eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns der Arbeiter um 40 Prozent unterzeichnen", sagte Maduro am Donnerstag in Caracas. Derzeit liegt der Mindestlohn in dem lateinamerikanischen Land bei etwas unter 140 Dollar (128 Euro) im Monat.

Maduro steht enorm unter Druck: Venezuela leidet seit dem Verfall des Ölpreises auf dem Weltmarkt unter einer schweren Wirtschaftskrise, viele Güter des täglichen Bedarfs sind knapp. Die außer Kontrolle geratene Inflation dürfte in diesem Jahr nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Zahl von 475 Prozent erreichen und im kommenden Jahr sogar auf 1660 Prozent steigen.

Machtkampf seit Dezember

Die Opposition, die seit der Wahl im Dezember 2015 die Mehrheit im Parlament hat, ringt seit Monaten mit der Regierung um die Macht. Sie will einen Volksentscheid über ein Amtsenthebungsverfahren gegen den linksgerichteten Staatschef durchsetzen und wirft den Behörden vor, den Vorgang für ein Amtsenthebungsverfahren bewusst zu verzögern oder zu verhindern. Maduro wurde 2013 im Amt bestätigt, sein Mandat endet regulär im Jahr 2019.

Am Mittwoch hatten in Caracas und anderen Städten des Landes zehntausende Menschen gegen Maduro protestiert, dabei gab es Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei. Für Donnerstag kommender Woche ist ein großer Protestzug zum Präsidentenpalast geplant. Maduros Regierung drohte für Freitag an, bestreikte Betriebe von Soldaten und Arbeitern besetzen zu lassen.

(APA/AFP)

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