Es gibt frisches Geld für den Ausbau ganztägiger Schulformen. An die AHS-Unterstufen sollen nur knapp zehn Prozent der Gelder gehen.
Der Großteil der 750 Mio. Euro für den Ausbau der ganztägigen Schulformen ist für die Pflichtschulen, also vor allem Volks- und Neue Mittelschulen, reserviert. Die Unterstufe des Gymnasiums soll nur zehn Prozent erhalten. Der Hintergrund: An Gymnasien gibt es schon jetzt deutlich mehr Ganztagsangebote, außerdem soll der Fokus auf Pflichtschulen zu mehr Chancengerechtigkeit führen.
AHS-Unterstufe: Besser ausgebaut
An den AHS-Unterstufen besuchen laut Daten des Bildungsministeriums schon jetzt 36 Prozent (41.900 der 115.800 Schülerinnen und Schüler) eine ganztägige Schulform, an den Pflichtschulen sind es erst 19 Prozent (108.500 von 563.000). Die Zahlen umfassen dabei sowohl die verschränkte Form der Ganztagsschule (Wechsel aus Unterricht, Lern- und Freizeit über den ganzen Tag mit verpflichtender Anwesenheit) als auch offene Ganztagsschulen (Unterricht am Vormittag, Lern- und Freizeit am Nachmittag ohne Anwesenheitspflicht).
"Mehr Chancengerechtigkeit"
Ein weiterer Grund für den Schwerpunkt auf Pflichtschulen ist laut Bildungsministerium das erklärte Ziel, durch den Ausbau ganztägiger Schulformen mehr Chancengerechtigkeit zu erreichen: Es sei nämlich davon auszugehen, dass etwa an den Neuen Mittelschulen (NMS, Nachfolger der Hauptschulen) mehr Schüler sind, deren Eltern ihnen weder beim Lernen helfen noch eine Nachhilfe finanzieren können als an den AHS-Unterstufen.
Der Entwurf für das Bildungsinvestitionsgesetz, in dem die Verteilung der 750 Mio. Euro aus der Neuregelung der Bankenabgabe geregelt ist, befindet sich derzeit in Begutachtung. Er sieht unter anderem vor, dass 428 Mio. Euro in Infrastrukturmaßnahmen und Freizeitbetreuung und 248 Mio. in die Lehrerkosten der Pflichtschulen fließen.
(APA)