Stephen Hawking: "Brexit ist selbst für mich zu komplex"

(c) APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY (TIMOTHY A. CLARY)
  • Drucken

Der Physiker Stephen Hawking gilt als einer der klügsten Köpfe unserer Zeit, doch beim Thema Brexit steigt auch er aus.

Er ist ein Pionier auf dem Gebiet der Physik und Astrophysik.  Stephen Hawking beweist komplizierte Formeln, erforscht schwarze Löcher und schreibt Bücher über die Relativitätstheorie. "Ich beschäftige mich täglich mit schwierigen mathematischen Fragen, doch bitten Sie mich nicht darum, beim Brexit behilflich zu sein. Diese Aufgabe kann auch ich nicht lösen“, sagte er im Rahmen der alljährlichen Verleihung der „Pride of Britain Awards“.

Brexit-Gegner

Die Aussage führte zu Gelächter im Saal, auch die britische Premierministerin Theresa May konnte ihr Lächeln nicht verbergen. Sie hatte Hawking den Award für sein Lebenswerk überreicht. Der berühmte Physiker warnte schon früher vor dem Referendum zum Brexit.


Anfang Juni diesen Jahres plädierte er für einen Verbleib in der EU. "Die Zeiten sind vorbei, in denen wir noch alleine gegen die Welt bestehen konnten", sagte Hawking gegenüber dem britischen Fernsehsender ITV. "Wir müssen Teil einer größeren Gruppe von Nationen sein." Zudem fürchtete er negative Auswirkungen für die Zusammenarbeit und Finanzierung wissenschaftlicher Forschungsprojekte zwischen Großbritannien und der EU.

Nachteile für Forschung

Zudem fürchtete Hawking Nachteile für Sicherheit und Handel, sondern auch für die Forschung: Für Wissenschaftler wie ihn sei der Austausch innerhalb der EU wichtig, ebenso die Forschungsförderung, sagte er. Großbritannien ist nach Deutschland der zweitgrößte Empfänger von Geldern aus der EU-Forschungsförderung.

>>> The Independent

(past)

Mehr erfahren

SPAIN-SCIENCE-FESTIVAL-HAWKING
Leitartikel

Was passiert, wenn uns künstliche Intelligenz entgleitet?

Wissenschaftler wie Stephen Hawking sehen eine ernste Bedrohung der Menschheit, die Politik hat die Dramatik offensichtlich noch nicht erkannt.
Den „Geist von Alpbach“ mache der offene Austausch mit Forumsteilnehmern verschiedener Disziplinen aus, so Schroeder.
Wissenschaft

Gemütlichkeit auf der Erde endet bereits in 500 Millionen Jahren

„Aufklärung 2.0“ ist das heurige Motto der Gespräche. Renée Schroeder setzt sich in ihrem neuen Buch damit auseinander: Wie wir die „Evolution überlisten“ – und welche Verantwortung daraus erwächst.
CHINA-SCIENCE-QUANTUM-SECURITY
Wissenschaft

Der Satellit im All, das Schwarze Loch in der Badewanne

Zwei ganz unterschiedliche Experimente zum Thema Verschränkung: Ein österreichisch-chinesisches Team misst, ob Photonen auch über eine Entfernung von 1000 Kilometern verbunden bleiben; ein israelischer Physiker simuliert Licht mit Schall – und will so die Hawking-Strahlung bestätigen.
A seagull sits on top of a lamp post, in front of the London Eye, during a foggy morning in central London
Österreich

Wie das schwache Pfund die britische Wirtschaft aufwühlt

Noch haben die Verhandlungen zum Brexit nicht begonnen. Das schwache Pfund bringt die Wirtschaft aber schon jetzt durcheinander.
Nissan hat sich für mögliche Zollnachteile nach dem Brexit Kompensationen für mögliche Zollkosten gesichert.
Österreich

"Eine Subvention dieser Größe wäre gewaltig"

Die Garantien für Nissan nach dem Brexit-Votum könnten für die britische Regierung teuer werden. Begehrlichkeiten weiterer Autobauer wachsen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.