Ziel sei nicht primär das türkische Volk gewesen, heißt es auf der Website der TAK. Der türkische Innenminister hatte den Attentätern zuvor Rache geschworen.
Die PKK-Splitergruppe TAK hat sich zum Doppelanschlag am Samstagabend vor dem Besiktas-Stadion im Zentrum Istanbuls bekannt. Die kurdische Terrororganisation erklärte in einer Stellungnahme auf ihrer Webseite am Sonntag, das türkische Volk sei nicht ihr primäres Ziel gewesen. Mit den Anschlägen wollte die TAK nach eigenen Angaben auf die Gefangenschaft des PKK-Anführers Abdullah Öcalan und die türkischen Militäroperationen vor allem im Südosten des Landes aufmerksam machen. Solange diese anhielten, solle "niemand erwarten, ein geruhsames Leben in der Türkei führen zu können", hieß es in der Stellungnahme. Der Anschlag traf vor allem Polizisten, 30 der insgesamt 38 Todesopfer gehörten den Sicherheitskräften an.
Bei dem Doppelanschlag seien auch zwei ihrer Mitglieder getötet worden, erklärte TAK weiter. Am Samstagabend war vor dem Besiktas-Stadion zunächst eine Autobombe an einem Sammelpunkt der Bereitschaftspolizei explodiert. Weniger als eine Minute später sprengte sich nach Angaben der türkischen Behörden ein Selbstmordattentäter im Macka-Park inmitten einer Gruppe von Polizisten in die Luft.
Innenminister warnt Sympathisanten
Zuvor hatte der türkische Innenminister Süleyman Soylu beim Begräbnis der getöteten Polizisten den Attentätern Rache geschworen. "Früher oder später werden wir unsere Vergeltung bekommen. Dieses Blut wird nicht ungesühnt bleiben, egal was der Preis, egal was die Kosten sind", erklärte Soylu am Sonntag im Istanbuler Polizeihauptquartier. Der Innenminister warnte zugleich all jene, die den Attentätern in Sozialen Medien ihre Sympathie und Unterstützung ausgesprochen hatten.
Der Konflikt mit der PKK hatte zuletzt einen neuen, blutigen Höhepunkt erreicht. In den vergangenen Wochen ging die türkische Regierung zudem vermehrt gegen die kurdische Opposition vor. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet die HDP als den verlängerten Arm der PKK. Die HDP weist das entschieden zurück.
(APA/Reuters)