VW soll zu weiteren Zahlungen von 200 Mio. Dollar bereit sein

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Volkswagen(c) APA/dpa/Julian Stratenschulte (Julian Stratenschulte)
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Im Abgasskandal verhandelt VW in San Francisco über einen Vergleich zu den betroffenen rund 80.000 Fahrzeugen mit Drei-Liter-Motoren.

Trotz des teuersten Vergleichs der Automobilgeschichte hat VW in den USA noch offene Rechnungen im Abgasskandal. Der deutsche Autobauer ringt vor Gericht um einen Vergleich zu den rund 80.000 Fahrzeugen mit Drei-Liter-Motoren. Der Konzern sei bereit zu einer Zahlung von mehr als 200 Millionen Dollar (192 Millionen Euro) zum Ausgleich der übermäßigen Stickoxid-Emissionen durch die betroffenen Dieselautos, wie ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag sagte.

Diese Summe käme zu den 2,7 Milliarden Dollar hinzu, die VW im ersten großen Vergleichspaket für 475.000 Wagen mit Zwei-Liter-Motoren an Zahlungen für Umweltfonds zusagen musste.

Die Anhörung am Bezirksgericht in San Francisco lässt unterdessen weiter auf sich warten, da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen waren. Bezirksrichter Charles Breyer vertagte den Termin auf 23.00 Uhr (MEZ) am Freitag.

Mitte November gab es Insidern zufolge bereits einen Kompromiss über den Rückkauf von etwa 20.000 älteren Fahrzeugen und die Nachbesserung von rund 60.000 Wagen. Der größte Brocken - die Entschädigung der Kunden - steht noch aus. Bei den Zwei-Liter-Motoren fallen für den Vergleich den Wolfsburger Konzern in den USA bis zu 16,5 Milliarden Dollar.

Worum es in der Anhörung geht

In den USA, wo "Dieselgate" im September 2015 ins Rollen kam, drehte sich die Affäre bis jetzt vor allem um etwa 475.000 VW-Dieselwagen mit 2,0-Liter-Motoren. Um den Abgas-Rechtsstreit beizulegen, handelte VW mit US-Klägern den bis dato größten Vergleich der Automobilgeschichte aus: Bis zu 14,7 Milliarden Dollar (14,1 Milliarden Euro) sollen Kunden und US-Behörden erhalten, weitere 1,8 Milliarden Dollar nimmt der Konzern zur Entschädigung von Autohändlern und US-Bundesstaaten in die Hand.

Doch bei mehr als 80.000 größeren Dieselautos mit 3,0-Liter-Motoren der Konzerntochter Audi steht ein Kompromiss noch aus. Es geht um teure Dickschiffe wie Porsche Cayenne und VW Touareg, vor allem aber etliche Audi-Luxusmodelle. Auch hier bahnt sich ein Vergleich an, aber die Verhandlungen ziehen sich. Richter Breyer hatte eigentlich bis Ende November eine Lösung zur Beseitigung der illegalen Abgastechnik gefordert, VW dann aber noch einmal Aufschub gewährt.

(APA/Reuters)

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