Die deutsche Polizei ging am Mittwoch in einer Razzia gegen Rechtsextremisten vor. Mögliche Anschlagsziele sollen Juden, Polizisten und Aslywerber gewesen sein.
Rechtsextremisten sollen nach Ermittlungen der deutschen Behörden Anschläge auf Juden, Aslywerber und Polizisten geplant haben. Die deutsche Bundesanwaltschaft ging am Mittwoch mit Razzien in sechs deutschen Bundesländern gegen die Verdächtigen vor. Erkenntnisse zu konkreten Anschlagsplänen lägen nicht vor.
Rund 200 Polizeibeamte durchsuchen laut Bundesanwaltschaft seit Mittwochmorgen zwölf Wohnungen und weitere Räume in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Darunter sind demnach die Wohnungen von insgesamt sieben Beschuldigten. Die Durchsuchungen dienen den Angaben zufolge dazu, weitere Beweismittel zu erlangen.
Sechs der von den Durchsuchungen betroffenen Beschuldigten werden verdächtigt, sich zu einer rechtsextremistischen Vereinigung zusammengeschlossen zu haben, wie die Behörde am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Der siebente Beschuldigte, der nicht unter dem Verdacht des Zusammenschlusses zu einer rechtsextremistischen Vereinigung steht, soll die Gruppe durch "Beschaffungshandlungen" unterstützt haben, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Im Zentrum der Ermittlungen stehe ein sogenannter Reichsbürger, heißt es in dem Bericht. Er soll die Vereinigung gegründet haben, die sich Waffen und Munition besorgt hat. Die Verdächtigen sollen vorwiegend über soziale Medien miteinander vernetzt gewesen sein. Sie sollen seit Frühjahr 2016 Anschläge geplant haben.
Die in etliche Kleinstgruppen zersplitterte "Reichsbürger"-Bewegung erkennt die Bundesrepublik Deutschland nicht an. Sie geht davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert. Einige vertreten rechtsextremistische Positionen. Im Oktober erschoss ein Anhänger in Bayern einen Polizisten, seitdem rückt die Gruppierung verstärkt ins Visier der Sicherheitsbehörden. Auch in Österreich findet die Bewegung immer größeren Zuwachs. Derzeit sollen es 1200 Menschen sein.
(APA/AFP/red.)