Genieren wird man sich mit Alexander Van der Bellen nicht müssen. Er könnte einer der besten Redner in der Hofburg werden. Wenn er - hoffentlich - noch mutiger wird.
Nach der Rede der Tiroler Bundesratspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann (ÖVP), die dem Katalog der Österreich-Werbung entnommen hätte sein können, und jener der sichtlich begeisterten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) war dann der neue Bundespräsident an der Reihe.
Und noch bevor jemand auf die Idee kommen konnte, zu beklagen, dass der Diversity-Gedanke bei der Angelobung zu kurz käme, hatte Van der Bellen dem schon den Wind aus den Segeln genommen: „Ich bin ja kein indigener Österreicher", sagte der Bundespräsident in seiner Rede vor der Bundesversammlung. Er sei als Baby ins Kaunertal importiert worden. Und nun sei er gewissermaßen angekommen – an der Spitze des Staates.