Der niederländische Rechtspopulist tritt für ein weitgehendes Verbot des Islam in seinem Land ein.
Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders will sich nach einem Wahlsieg seiner Partei im März für ein weitgehendes Verbot des Islam in seinem Land stark machen. "Die islamische Ideologie ist womöglich noch gefährlicher als der Nationalsozialismus", sagte der Politiker am Sonntag im niederländischen Fernsehen. Er forderte erneut ein Verbot des Koran und die Schließung der Moscheen.
Es war das erste große TV-Interview des Rechtspopulisten vor der Parlamentswahl am 15. März. Laut Umfragen könnte seine Partei für die Freiheit (PVV) mit rund 20 Prozent stärkste Kraft werden. Die meisten etablierten Parteien lehnen jedoch eine Zusammenarbeit mit ihm ab.
Dennoch forderte Wilders im Falle eines Wahlsieges die Beteiligung an einer Regierungskoalition. "Wenn die Wähler die PVV echt so groß machen, wie einige Umfragen vorhersagen, dann kommt man nicht um uns herum", sagte der 53-jährige Abgeordnete in dem etwa eine Stunde dauernden Gespräch mit dem rechtskonservativen TV-Sender WNL. Zurzeit ist die PVV mit zwölf Abgeordneten (acht Prozent) im Parlament vertreten.
"Unser Land ist gekapert"
Wilders skizzierte angebliche Gefahren für die Niederlande durch eine "Islamisierung" und "Massen-Immigration". "Unser Land ist gekapert, und wir müssen es zurückerobern." Den Koran verglich er mit Adolf Hitlers "Mein Kampf" und Moscheen mit "Nazi-Tempeln", in denen täglich zu Hass und Gewalt aufgerufen werde. "Wir tun unserem Rechtsstaat einen Gefallen, wenn wir das nicht mehr zulassen", sagte er. Etwa sechs Prozent der rund 17 Millionen Einwohner der Niederlande sind Muslime.
Nach britischem Vorbild strebt auch Wilders den Austritt der Niederlande aus der EU an. Er fordert auch die Wiedereinführung der Grenzkontrollen.
(APA/dpa)