Hymnenstreit

Wie die Töchter in die Hymne kamen

Die Töchter in der Hymne.
Die Töchter in der Hymne.(c) APA (Hans Klaus Techt)
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"Heiß umfehdet, wild umstritten", wie es in ihrer zweiten Strophe heißt, blieb die Hymne auch nach dem Ministerratsbeschluss. Unterrichtsminister Felix Hurdes, der die Verwendung der Haydn-Melodie 1946 noch abgelehnt hatte, schlug 1951 deren Wiedereinführung vor. Doch der Vorstoß blieb ebenso wie ähnliche weitere in den 1950er-Jahren erfolglos. In Anspielung auf die erbärmliche Ernährungssituation im Wien der unmittelbaren Nachkriegszeit entstand vielmehr die alternative Version "Land der Erbsen, Land der Bohnen, Land der vier alliierten Zonen". 1992 klagten die beiden Söhne von Preradovic, Fritz und Otto Molden, die Republik auf Tantiemenzahlung. Das Gericht wies die Ansprüche unter Hinweis auf das erhaltene Preisgeld ab. Richtig "heiß" wurde erst die Fehde um die Töchter.

Im Jahr 2002 sang Tini Kainrath im Ernst-Happel-Stadion anlässlich des Fußball-Länderspiels gegen Kamerun "Große Töchter, große Söhne". 2005 schlug dann Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) vor, die Zeile auf "Heimat großer Töchter, Söhne" zu ändern. Vorerst vergeblich. Dann änderte Popsängerin Christina Stürmer 2010 für eine Kampagne des Bildungsministeriums den Text von "Heimat bist du großer Söhne" auf "Heimat bist du großer Söhne und Töchter" um.

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