Tod von Kim Jong-nam: Nordkoreaner kommt aus U-Haft frei

Kim Jong-un
Kim Jong-un (c) REUTERS (THOMAS PETER)
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Der Bruder von Nordkoreas Machthaber war am Flughafen von Kuala Lumpur angegriffen worden und kurz darauf gestorben. Zwei junge Frauen wurden wegen Mordes angeklagt.

Nach dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un lassen Malaysias Justizbehörden einen Nordkoreaner aus der Untersuchungshaft frei. Der Verdächtige, der zwei Wochen in Haft saß, werde freigelassen, erklärte Generalstaatsanwalt Mohamed Apandi Ali am Donnerstag. "Er ist ein freier Mann." Es gebe nicht genügend Beweise für eine Anklage.

Kim Jong-nam, der ältere Bruder des nordkoreanischen Machthabers, war am 13. Februar am Flughafen von Kuala Lumpur angegriffen worden und kurz darauf gestorben. Am Mittwoch wurden zwei junge Frauen wegen Mordes angeklagt. Der 28-jährigen Vietnamesin und der 25-jährigen Indonesierin, die nach eigener Darstellung hinters Licht geführt wurden, droht die Todesstrafe. Die Ermittler gehen davon aus, dass Kim mit dem Nervengift VX getötet wurde.

Südkorea verdächtigt Nordkorea

Südkorea verdächtigt Nordkorea, hinter dem Attentat auf den bei der Führung in Ungnade gefallenen Kim Jong-nam zu stecken. Pjöngjang bestreitet das. Die eigentlich relativ entspannten Beziehungen zwischen Nordkorea und Malaysia verschlechterten sich seit dem Attentat rapide.

Südkoreanische Aktivisten wollen unterdessen Millionen Flugblätter über die Ermordung Kims nach Nordkorea schicken. Die Flugblätter sollen mittels großen Gasballons über die Grenze fliegen. Sie enthalten Informationen über den mutmaßlichen Giftmord und mehrere Bilder, darunter ein Foto des sterbenden Kim, der zusammengesunken auf einem Stuhl im Flughafenkrankenhaus sitzt. Der Text beschriebt den nordkoreanischen Machthaber als "Teufel, der seinen eigenen Bruder getötet hat".

Derartige Aktionen sorgen seit Jahren für Ärger mit Nordkorea, das bereits versucht hat, die Ballons abzuschießen. Unter den Aktivisten sind zahlreiche Flüchtlinge aus Nordkorea.

>>> Die Redaktion empfiehlt das "Presse"-Dossier "Das Who ist Who des mörderischen Kim-Clans".

(APA/AFP)

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