Nordkoreaner nach Tod von Kims Halbbruder freigelassen

Der 47-jährige Verdächtige ist nach zwei Wochen wieder auf freiem Fuß.
Der 47-jährige Verdächtige ist nach zwei Wochen wieder auf freiem Fuß. REUTERS
  • Drucken

Laut Generalstaatsanwalt Mohamed Apandi Ali liegen gegen den 47-jährigen Verdächtigen nicht genügend Beweise für eine Anklage vor. Südkorea verdächtigt Nordkorea, hinter dem Attentat auf den bei der Führung in Ungnade gefallenen Kim Jong-nam zu stecken.

Nach dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist der einzige festgenommene Nordkoreaner aus dem Gewahrsam freigelassen worden. Der 47-jährige verließ am Freitag begleitet von Sicherheitskräften die Polizeistation in Sepang südlich der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur, wo er zwei Wochen lang festgehalten worden war.

Umliegende Straßen wurden abgesperrt, das Fahrzeug mit dem Mann an Bord wurde von einem Konvoi begleitet. Der malaysische Generalstaatsanwalt Mohamed Apandi Ali hatte am Donnerstag erklärt, dass der Mann freikomme, weil es nicht genügend Beweise für eine Anklage gebe. Ein Polizeivertreter sagte nun der Nachrichtenagentur AFP, der Mann sei den Einwanderungsbehörden in Putrajaya übergeben worden. Noch sei unklar, wann er nach Nordkorea zurückgeschickt werde.

Der Nordkoreaner war im Zusammenhang mit dem Tod von Kims Halbbruder Kim Jong-nam am Flughafen von Kuala Lumpur festgenommen worden. Kim Jong-nam war Mitte Februar von zwei jungen Frauen angegriffen worden und starb wenig später. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frauen ihn mit dem Nervengift VX töteten. Südkorea verdächtigt Nordkorea, hinter dem Attentat auf den bei der Führung in Ungnade gefallenen Kim Jong-nam zu stecken. Pjöngjang bestreitet das.

Gegen die Verdächtigen, eine Vietnamesin und eine Indonesierin, wurde am Mittwoch Anklage wegen Mordes erhoben. Sie beteuern aber, bei dem Anschlag hinters Licht geführt worden zu sein. Bei einem Schuldspruch droht ihnen die Todesstrafe.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kim Jong-un im Theater. Sein Land muss mitspielen.
Home

Nordkorea und Malaysia verbieten sich gegenseitig die Ausreise

Im Konflikt um die Ermordung von Kim Jong-uns Halbbruder ist eine neue Eskalationsstufe erreicht. Pjöngjang hält alle Malaysier fest, Kuala Lumpur Nordkoreas Diplomaten.
Kim Jong-un
Außenpolitik

Tod von Kim Jong-nam: Nordkoreaner kommt aus U-Haft frei

Der Bruder von Nordkoreas Machthaber war am Flughafen von Kuala Lumpur angegriffen worden und kurz darauf gestorben. Zwei junge Frauen wurden wegen Mordes angeklagt.
FILES-MALAYSIA-NKOREA-SKOREA-KIM
Außenpolitik

Anklage wegen Kim-Mordes

Zwei Frauen droht wegen der Vergiftung des nordkoreanischen Diktatoren-Bruders die Todesstrafe.
Polizisten durchsuchten den Flughafen nach Gift-Rückständen.
Außenpolitik

Verdächtigen Frauen im Kim-Mord droht Todesstrafe

Eine Indonesierin und eine Vietnamesin müssen sich vor einem Gericht in Malaysia verantworten. Sie sollen den Halbbruder von Nordkoreas Diktator umgebracht haben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.