Notizen aus Shanghai: Daliah Spiegel schreibt über die filigranen Grenzen angeblicher Freiheit, Partys hinter verhängten Fenstern und darüber, was im Abfluss lauert.
Als ich gebeten wurde, an dieser Ausgabe mitzuwirken, fragte ich mich , was ich da drinnen verloren habe . . . Ich habe weder Großes geleistet, noch definiere ich mich als Herzens-Österreicherin. Europäerin eventuell, wenn wir über Zugehörigkeiten und Schubladen reden wollen. Was man leider tun muss, denn so funktioniert die Welt – und auch unser Denken.
Ich kann erzählen, wie man erfolgsbefreit ein Restaurant in Shanghai eröffnet, wie man seine langjährige Partnerschaft höchst effektiv in China zerstört und wie man sich verloren und überfordert in der Ferne fühlt. Ich sehe dieses kleine Experiment hier als tagebuchartige Skizze. Vorab ein paar Basics, mit denen ich keine Zeit verschwenden will, welche aber durchaus als Verständnisstützen hilfreich sein können: Daliah Spiegel / Wienerin / Studium: Medizin, Kunst & Fotografie / betreibt ein Bistro / Event Space / Bar in shanghai (note to self: Konzept muss auf ein Schlagwort runtergebrochen werden können) seit 2015 / Schwächen: die Realität / Stärken: alles außerhalb des Realitätsspektrums /Instagram: daliah_spiegel / E-Mail: daliah@daliah.com.cn / Bistro: Daliah, Shaanxi beilu 408, Shanghai