Die Türkei ist ein Land im Umbruch, nicht nur seit Kurzem. Österreicher, die schon lange hier leben, haben die Sicherheit und den Frieden zu Hause schätzen gelernt. Und sie haben das Bild über ihre Heimat revidiert.
Asien liegt da drüben auf dem Hügel, stoisch und geruhsam unter den Sonnenstrahlen, die es endlich durch die Dachlandschaft in die Gassen schaffen, wie immer in den ersten Vorfrühlingstagen. Gerhard Struger sagt, man könne sich nicht sattsehen an diesem Anblick. Er selbst befindet sich auch auf einem Hügel, auf der europäischen Seite, so stört nichts den Blick über den Bosporus in das asiatische Gegenüber. Es ist interessant: Der weitläufige Blick auf die Meerenge von Istanbul lässt die Betrachter fast glauben, es handle sich hier um eine besonnene Stadt im Mittagsschlaf.
„Wenn Sie hier hinausschauen, dann ist es ganz toll“, sagt Struger und macht eine auslandende Handbewegung, die zwei Kontinente umfasst, „aber was sich da drüben abspielt, zwischen all den Häusern, die kleinen Dinge, die will man gar nicht sehen.“ So verhält es sich auch mit dem Blick auf seine Geburtsheimat Österreich. Da hält er es mit der breiten, umfassenden Sicht auf das kleine Land, „von der Ferne auf Österreich schauen“, sagt Struger, und lässt dabei das Kleinliche, die Lokalquerelen aus dem Panoramafeld. Und dieser Blick zeige: Es ist ein tolles Land, es geht uns gut.