Die Liebe zur Geometrie

Sprechblase. Warum alles Mögliche „im Mittelpunkt“ steht.

In Wien ist an diesem Wochenende der Marathon ein großes Thema – für Läufer, Öffi- und Autofahrer. Oder, wie es im Business-Sprech heißt: Laufen steht im Mittelpunkt.

Apropos Mittelpunkt: Es ist interessant, wie groß die Liebe der Manager zur Geometrie ist. Permanent sehen sie etwas – Achtung Sprechblase – „im Mittelpunkt“: einmal die Unternehmenskernkompetenzen, dann die Kunden und ein andermal die Mitarbeiter. Da soll sich jemand auskennen, wer oder was jetzt im Mittelpunkt steht. Geometrisch gesehen herrscht dort Platzmangel, er hat ja keine Ausdehnung.

Meist sind die Zuhörer vom „Im Mittelpunkt“-Sager so betört, dass sie die entscheidende Frage vergessen: Im Mittelpunkt wovon? Der Aufmerksamkeit? Oder der Kontrolle? Des Misstrauens?
Angesichts der beiden letzten Optionen steht für Kunden wie Mitarbeiter das Davonlaufen im Mittelpunkt.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Sprechblase

Der Ingenieur hat es – leicht

Sprechblase Nr. 190. Warum „Stellschrauben“ bei Komplexem versagen.
Sprechblase

Hui, wir sind auf Facebook!

Sprechblase Nr. 189. Warum „omni“ das neue mega, giga und tera ist.
Sprechblase

Nicht böse sein!

Warum Denkanstöße jede Menge Arbeit und ausgesprochene Unhöflichkeiten vermeiden.
Sprechblase

Chefs zu Gärtnern machen

Sprechblase. Warum „zur Chefsache erklären“ meist nach hinten losgeht.
Sprechblase

Viel gescheiter als vorher

Sprechblase Nr. 186. Warum selbst klare „Wordings“ oft verwirren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.