... oder Czernohorszky?

Häupl und der linke Hoffnungsträger

Häupl und Czernohorszky bei der Klubtagung der Wiener SPÖ Ende März
Häupl und Czernohorszky bei der Klubtagung der Wiener SPÖ Ende MärzAPA/HANS KLAUS TECHT
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Der Bürgermeister beobachtet Neo-Stadtrat Czernohorszky sehr wohlwollend, ist zu hören. Hinter diesem sammeln sich jene, die Michael Ludwig als Bürgermeister noch verhindern wollen.

Eine zentrale Person im roten Machtgefüge: Jürgen Czernohorszky, Neo-Stadtrat für Integration und Bildung, der als junges, unverbrauchtes Gesicht der Stadtregierung gilt. Er ist Hoffnungsträger jener Fraktion, die Michael Ludwig als Bürgermeister um jeden Preis verhindern will. Gerade der linke SPÖ-Flügel forciert Czernohorszky als Häupl-Nachfolger, ist in der SPÖ zu hören. Und naturgemäß die Fraktion „Rache-für-Sonja-Wehsely“. Also die Getreuen der Ex-Gesundheitsstadträtin, deren Ambitionen auf die Häupl-Nachfolge ein offenes Geheimnis waren. Für diese Fraktionen ist Czernohorszky die einzige Möglichkeit, Ludwig noch als Bürgermeister zu verhindern – wurden in den vergangenen Jahren doch so viele rote Kronprinzen und Kronprinzessinnen durch interne Machtkämpfe demontiert, sodass es kaum mehr Kandidaten mit realistischen Chancen gibt.

Was die Situation interessant macht: Häupl hat erklärt, er werde sich nicht in die Entscheidung seiner Nachfolge nach der nächsten Nationalratswahl einmischen. Aber der Bürgermeister steht dem Neo-Stadtrat ausgesprochen wohlwollend gegenüber, wird von mehreren Seiten in der SPÖ demonstrativ betont. Parteiintern werden von Häupl (mit Bezugnahme auf seine Nachfolge) Aussagen überliefert, dass Czernohorszky „ein deutliches und glaubhaftes Signal für einen echten Generationenwechsel“ sei.

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