Die Homosexuellen Initiative unterstützt den Protest gegen den Entwurf zur eingetragenen Partnerschaft nicht. Die Grünen Andersrum und NGOs gehen am Freitag auf die Straße.
Die Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien lobt den Gesetzesentwurf zur eingetragenen Partnerschaft für Homosexuelle. "Was sich nunmehr als Lösung abzeichnet, ist realistischerweise das derzeit durchsetzbare Maximum", heißt es in einer Aussendung vom Donnerstag. Eine Demonstration gegen den Entwurf am Freitag werde man deshalb nicht unterstützen.
Man sei mit jenen Ministerien in Kontakt, die gerade an den notwendigen arbeits- und sozialrechtlichen Anpassungen arbeiten, erklärte HOSI-Obfrau Jona Solomon. Nach einer informellen Begutachtung sei man zuversichtlich, dass es ein "gutes Gesetz" werde. HOSI-Generalsekretär Kurt Krickler betonte, dass das Gesetzespaket wohl eine Gleichstellung von 95 bis 98 Prozent mit der Ehe bringen werde.
"Wermutstropfen Adoption"
"Sicherlich stellt der fehlende Zugang zu Adoption und Fortpflanzungsmedizin einen großen Wermutstropfen dar", betonte Solomon. Wie ausländische Beispiele zeigen würden, sei aber nirgends bereits im ersten Schritt völlige Gleichstellung zur Ehe erreicht worden. Die HOSI werde weiterhin auch für diese Rechte kämpfen.
Die Grünen Andersrum sind nicht dieser Meinung und rufen gemeinsam mit NGOs und Vereinen zu einer Kundgebung am Freitagnachmittag vor dem Parlament auf. Man unterstütze die Demonstration nicht und appelliere an die Grünen, den Fokus nicht auf die Verhinderung des Gesetzes zu legen, heißt es dazu von der HOSI. "Es ist für uns nicht wirklich nachvollziehbar, warum man ausgerechnet jetzt, da ein umfassendes Projekt verwirklicht wird, das noch nie dagewesene und auch international herzeigbare Gleichstellung bringen wird, auf die Straße gehen will, um dieses Vorhaben zu verhindern", erklärte HOSI-Obmann Christian Högl.
(APA)