Zu wenig Essen für kranke Bewohner, totale Einsamkeit und Hilfskräfte, die nicht genug Deutsch sprechen, um mit ihren Patienten zu kommunizieren. Ein Tiroler Pfleger erzählt, warum der Bericht der Volksanwaltschaft noch harmlos ist.
Nach dem Bericht der Volksanwaltschaft über unzumutbare, teilweise skandalöse Zustände in österreichischen Alten- und Pflegeheimen legt nun ein Tiroler Pfleger nach und spricht von „systematischen Vernachlässigungen von Bewohnern“ in vielen Einrichtungen im ganzen Land. Die Situation in manchen Heimen sei noch viel dramatischer, die hygienischen Missstände seien schlimmer als von der Volksanwaltschaft beschrieben.,
„Das Hauptproblem ist die ständige Überforderung der Pflegekräfte durch Personalmangel und schlecht ausgebildete Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter nicht effizient einsetzen“, sagt der 55-jährige Diplomkrankenpfleger (Name der Redaktion bekannt), der in einem der größeren Wohnheime in Innsbruck arbeitet. Er war schon in mehreren Einrichtungen in Tirol tätig und weiß, wie er sagt, „um den krassen Pflegenotstand“ in vielen privaten oder städtischen Alten- und Pflegeheimen.